30.09.2014 10:42:00
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EZB erwartet pünktlichen Start der Banken-Aufsicht
Die EZB-Aufsicht wird im Endausbau etwas über 1.000 Mitarbeiter haben. Sie beaufsichtigt direkt 120 Bankengruppen mit 1.200 Einzelbanken und damit in Summe 83 Prozent der Bankaktiva der Eurozone, so Lautenschläger. Mittelbar über die nationalen Aufseher übernimmt sie aber die Aufsicht über alle Banken der Eurozone. Die dauerhafte Aufsicht ist zu unterscheiden vom aktuell laufenden Stresstest, dem 131 Finanzinstitute unterzogen werden. Die Europäische Aufsicht der EZB werde Risiken frühzeitig erkennen und tatkräftig handeln können, ist sich Lautenschläger, Mitglied des sechsköpfigen Direktoriums der EZB, sicher. Allerdings: Erträge könne die Aufsicht den Banken nicht verschaffen.
In Österreich prüft die EZB direkt 8 Banken, die Bank Austria gilt in dieser Zählung nicht, sie wird in Frankfurt als italienische Bank geführt.
Österreich hat bei der gemeinschaftlichen Aufsicht eine Sonderrolle, weil überdurchschnittlich viele Banken nicht unter die direkte Kontrolle der EZB fallen, sondern nur mittelbar über die nationalen Behörden geprüft werden, sagte FMA-Vorstand Klaus Kumpfmüller zum Auftakt der Aufsichtskonferenz. Rund 40 Prozent der Bilanzsumme bleibt in der direkten Aufsicht der FMA. Das ist das doppelte des EU-Schnitts für nationale Aufseher.
Mittelfristig will die EZB auch eine sektorale Sichtweise entwickeln. "Wir wollen Institute identifizieren, die gemeinsam ein Klumpenrisiko darstellen und als Gruppe ein Risiko darstellen könnten". Diese Sektoren werde die EZB dann besonders im Auge behalten.
In der EZB gibt es 400 Aufseher für die 120 wichtigsten Bankengruppen (1.200 Banken) sowie weitere 200 in der Querschnittsabteilung. Für die 3.500 regionalen Banken gibt es in der EZB hingegen nur 80 Aufseher. "Wir werden ganz bewusst auf die Tausenden von Mitarbeitern in den regionalen Aufsichtsbehörden setzen", so Lautenschläger. Nur zusammen könne die EZB-Aufsicht ein Erfolg werden.
(Schluss) tsk/cri
WEB http://www.ecb.int
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