17.09.2015 09:01:48
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EZB erlaubt Veröffentlichung von Notkredit-Nutzung
Von Brian Blackstone
FRANKFURT (Dow Jones)-- Die Europäische Zentralbank (EZB) erlaubt den Zentralbanken der Euro-Ländern künftig, das Volumen der in Anspruch genommenen ELA-Notkredite zu veröffentlichen. Damit hebt die EZB den Schleier von einem einst obskuren Programm, das bei den Verhandlungen mit Griechenland über ein Rettungspaket im Sommer in den Blickpunkt geraten war.
"Der Rat der Europäischen Zentralbank hat entschieden, dass nationale Zentralbanken von jetzt an die Option haben, die Bereitstellung von Emergency Liquidity Assistance (ELA) für die Banken in ihrem Land öffentlich zu kommunizieren, in Fällen, in denen sie eine solche Kommunikation für notwendig erachten", teilte die EZB mit.
Bis jetzt wurden die Einzelheiten von ELA üblicherweise nicht formell mitgeteilt, auch wenn die EZB jüngst während des Aufflammens der griechischen Schuldenkrise Ausnahmen gemacht hatte.
Das ELA-Programm stellt Notkredite für Banken bereit, die über keine Vermögenswerte verfügen, die als Sicherheiten für die regulären Kreditfazilitäten der EZB akzeptiert werden. Die Notkredite sind höher verzinst, aber flexibler bei den dafür zu hinterlegenden Sicherheiten. Das Kreditrisiko liegt allerdings bei der jeweiligen nationalen Zentralbank und wird nicht mit der gesamten Eurozone geteilt, anders als bei den Standardkrediten der EZB.
Griechische Banken waren im Februar gezwungen, auf ELA zurückzugreifen, nachdem die EZB mitteilte, dass sie keine griechischen Staatsanleihen mehr als Sicherheiten in Repo-Geschäften akzeptiert. Die Staatspapiere waren da bereits seit längerer Zeit auf Ramschniveau eingestuft worden.
Danach zeichnete die EZB eine stetig steigende Summe von ELA-Krediten ab, die an griechische Banken vergeben werden konnten. Aber eine Entscheidung Ende Juni, ELA einzufrieren, zwang die griechischen Banken, zu schließen, Kapitalkontrollen einzuführen und die Geldabhebung an Automaten zu beschränken.
Mitte Juli wurde ELA wieder angehoben, als klar wurde, dass Griechenland einem neuen Paket von Reformmaßnahmen und Haushaltskürzungen zustimmen würde als Bedingung für neue Hilfen von den europäischen Regierungen.
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DJG/DJN/sha/smh
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September 17, 2015 02:31 ET (06:31 GMT)
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