05.06.2014 14:52:00

EZB-Zinsbeschluss: Erste Bank erwartet keine großen Effekte

Die heutige Zinssenkung der EZB dürfte zumindest in Österreich kaum Effekte haben, erwartet Erste-Bank-Österreich-Vorstand Thomas Uher. Zu gering sei der Schritt und zu unterschiedlich die wirtschaftliche Lage in den einzelnen Euro-Staaten. Zugleich stellte Uher klar: negative Sparzinsen wird es bei der Erste Bank nicht geben.

Hauptthema in der Eurozone ist das Wirtschaftswachstum, erinnerte Uher im Gespräch mit der APA. In Deutschland gebe es ein positives Wachstum, in den südlichen Ländern sei die Lage schlecht, Österreich liege mit einen "Nullwachstum" dazwischen. "Das Problem ist, dass die EZB mit einer einheitlichen Geschichte über Alles etwas macht - das wird weder da noch dort funktionieren", merkt Uher an. "Das wird nicht einmal auf der Gallerie Applaus geben".

Ob die Erste die Zinsen senkt, ist noch offen, das hänge von der Entwicklung des Leitindex Euribor ab. Es wäre aber vorstellbar, dass dieser leicht zurückgeht und in Folge auch Spar- und Kreditzinsen etwas zurückgehen. Aber sollten beispielsweise die Kreditzinsen um 0,1 Prozentpunkte fallen "glaube ich nicht, dass sich die Menschen mehr Wohnungen kaufen oder mehr Reisen unternehmen", schränkt Uher ein.

Die Sparer werden "zwar niedrige aber positive" Zinsen erhalten. Die Erste Bank halte die Mindestreserveverpflichtung ein und werde weiter Kredite vergeben. Spürbar mehr Kredite werden es aber nicht, das erwarte auch die EZB nicht von den österreichischen Banken, ist sich Uher sicher. Denn derzeit liege die Beschränkung in der geringen Kreditnachfrage wegen der flauen Wirtschaft. Und das werde sich nicht ändern, "wenn sich die zweite Stelle hinter dem Komma ändert".

(Schluss) tsk/rf

WEB http://www.ecb.int

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