Noch tiefere Zinsen? 06.06.2014 17:07:32

EZB-Vize hält Tür zu weiteren Schritten offen

Die Notenbank könnte noch etwas an der Zinsschraube "drehen", wenn sich der wirtschaftliche Ausblick eintrübe, sagte der Währungshüter in einem Interview mit dem Sender CNBC. Auch Wertpapierkäufe seien eine Option.

Ein Programm zum Ankauf von Wertpapieren liege "immer noch auf dem Tisch", sagte Constancio. Sowohl die Federal Reserve als auch die Bank of England haben über diesen Weg viele Milliarden in die Finanzsektoren ihrer Länder geschleust.


Am Donnerstag hatte die EZB ihre Zinsen auf neue Rekordtiefstände gesenkt und außerdem neue Milliardenspritzen angekündigt, um der Kreditvergabe im Euroraum auf die Sprünge zu verhelfen. Zudem unternahm sie einen historischen Schritt und belegte als erste große Zentralbank bei ihr geparkte Gelder mit einem Minuszins.

Präsident Mario Draghi sagte bei der folgenden Pressekonferenz, die EZB sei mit ihren Zinssenkungen nun so weit gegangen "wie es praktisch möglich ist". Doch in einer Interpretation dieser Aussage sagte Constancio, es wäre ein Fehler anzunehmen, die EZB hätte keine Munition mehr. "Wir können immer noch an einigen dieser Leitzinsen drehen", meinte Constancio.

Der EZB-Rat würde weitere Konjunkturhilfen erwägen, sollte eine neue Gefahr für die Eurozone-Wirtschaft auftauchen, die das Wachstum ernsthaft schädigen könnte, ergänzte Constancio. Dazu zähle etwa ein Schock aus dem Ausland oder ein scharfer Rückgang der Inflationserwartungen.

DJG/DJN/apo/mgo

(LONDON) Dow Jones Newswires

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