04.04.2014 17:06:48
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EZB-Vize Constancio: Wertpapierkäufe wurden nicht im Detail diskutiert
NEW YORK (dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ein breit angelegtes Anleihekaufprogramm zur Deflationsbekämpfung noch nicht im Detail diskutiert. Das erklärte Notenbankvize Vitor Constancio am Freitag in einem Interview des TV-Senders CNBC. "Wir hatten einige Diskussionen in der Vergangenheit und wir werden einige mehr führen", sagte der Portugiese. Einzelheiten seien jedoch noch nicht besprochen worden.
EZB-Chef Mario Draghi hatte am Vortag groß angelegte Wertpapierkäufe als Mittel im Kampf gegen einen drohenden Preisverfall in Aussicht gestellt.
Sein Stellvertreter machte nun ebenfalls deutlich, dass die mickrige Teuerung in der Eurozone von der Notenbank als Problem gesehen und sehr genau beobachtet wird. "Wir sind wirklich besorgt." Die EZB erwarte, dass die Inflation ihren Tiefpunkt erreicht habe, sie müsse sich dessen aber sicher sein. Im März war die Teuerungsrate im Euroraum auf 0,5 Prozent und damit deutlich unter das EZB-Ziel von knapp zwei Prozent gefallen.
Der schwache Preisauftrieb verstärkt die Furcht vor einer Deflation - einer Abwärtsspirale aus sinkender Teuerung und lahmender Konjunktur. Constancio betonte gegenüber CNBC allerdings, dass sich an den Inflationsprognosen der EZB durch die überraschend schwachen März-Daten nichts geändert habe. Man rechne im Jahresdurchschnitt unverändert mit einer Rate von 1,0 Prozent.
Laut einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ/Samstag) hat die EZB verschiedene Modellrechnungen zu den Auswirkungen eines massenhaften Kaufs von Wertpapieren auf die Inflation erstellen lassen. Die Simulationen gehen demnach von einem Ankaufvolumen von 1000 Milliarden Euro innerhalb eines Jahres aus, also etwa 80 Milliarden Euro pro Monat. Den Kalkulationen nach könnte das die Inflationsrate zwischen 0,2 und 0,8 Prozentpunkte anheben. Von diesen Berechnungen wisse er nichts, sagte Constancio./hbr/jsl
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