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08.10.2014 10:57:48

EZB-Vize Constancio: Geldpolitik ist in neue Phase eingetreten

FRANKFURT (dpa-AFX) - EZB-Vizechef Vitor Constancio hat unterstrichen, dass sich der geldpolitische Ansatz der Europäischen Zentralbank (EZB) in den letzten Monaten gewandelt hat. Bisher habe die Notenbank in der Krise vornehmlich darauf abgestellt, beschädigte Wirkungskanäle ihrer Geldpolitik zu reparieren, sagte Constancio am Mittwoch in Frankfurt. Nun beabsichtige die Notenbank dagegen, ihre Bilanzsumme proaktiv auszuweiten. So könne sie ihre Geldpolitik weiter lockern, obwohl die Leitzinsen bereits bei Null angekommen seien.

Constancio sagte auch, von jüngst beschlossenen Lockerungsschritten könnten Zinssignale ausgehen. Als Beispiel nannte der EZB-Vize Refinanzierungsgeschäfte mit den Banken, die über mehrere Jahre laufen und zu einem festen Zins abgewickelt werden. Damit dürfte er auf die neuen Langfristkredite (TLTROs) der EZB angespielt haben, die eine Laufzeit bis 2018 haben.

"Erstens liefern solche Geschäfte ein implizites Signal zur Sichtweise einer Notenbank über ihre Absichten für zukünftige Zinssätze", sagte Constancio. Darüber hinaus seien Hinweise zur Verpflichtung einer Zentralbank enthalten, eine lockere Geldpolitik aufrecht zu erhalten. "Einige unserer neuen außergewöhnlichen Maßnahmen, vor allem neue langfristige Refinanzierungsgeschäfte, können in diesem Licht gesehen werden."

Constancio äußerte sich nicht direkt dazu, ob seine Äußerungen darauf hindeuten sollen, dass die EZB ihre Leitzins bis 2018 an der Nullgrenze belassen könnte. Dies wäre dann deutlich länger als bisher an den Finanzmärkten erwartet wird./bgf/jkr

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