17.09.2015 10:57:40
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EZB: Schwellenländer belasten wirtschaftliche Erholung in der Eurozone
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Schwäche der Schwellenländer belastet nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) die wirtschaftliche Erholung in der Eurozone. Zudem dürfte auch die Inflation langsamer anziehen als bisher erwartet, heißt es im am Donnerstag veröffentlichten Wirtschaftsbericht der EZB. Zudem würden durch die Turbulenzen an den Finanzmärkten neue Gefahren entstehen.
Zwar werde die Konjunktur in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften durch den niedrigen Ölpreis, die günstigen Finanzierungsbedingungen, die langsamere Haushaltskonsolidierung und die Aufhellung an den Arbeitsmärkten gestützt. In einigen Schwellenländer hingegen bremsten die Wirtschaftsstrukturen und Ungleichgewichte das Wachstum. Andere Schwellenländer litten unter den gefallen Rohstoffpreisen. Gleichzeitig würden die gesunkenen Rohstoffpreise den Inflationsdruck dämpfen.
Zudem hätten die von China ausgehenden Spannungen auch auf die Aktien- und Devisenmärkte sowie auf die Risikowahrnehmung übergegriffen. Die globale Unsicherheit habe zugenommen. Angesichts der verstärkten Risikoscheu sei der Wechselkurs des Euro zuletzt stark gestiegen.
Der EZB-Rat signalisierte angesichts der gestiegenen Risiken erneut Handlungsbereitschaft. Das Anleihekaufprogramm biete ausreichend Flexibilität um gegebenenfalls zu handeln. So könne das Volumen, die Zusammensetzung und die Dauer des Programms angepasst werden. Die EZB kauft derzeit zur Stützung der Konjunktur monatlich Wertpapiere im Wert von 60 Milliarden Euro. Die Notenbank wiederholte damit im wesentlichen Aussagen aus der Pressekonferenz von Präsident Mario Draghi in der vergangenen Woche./jsl/stb
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