02.04.2015 13:41:45

EZB-Rat sieht Einlagensatz von minus 0,20 Prozent als Zinsuntergrenze

   Von Hans Bentzien

   FRANKFURT (Dow Jones)-- Im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) werden Diskussionen an den Märkten über eine Senkung des Satzes für Bankeinlagen mit Zurückhaltung betrachtet. Wie aus dem Protokoll der Beratungen vom 4. und 5. März hervorgeht, sieht der Rat den aktuellen Zinssatz von minus 0,20 Prozent als "effektive Untergrenze".

   Wörtlich heißt es dazu: "Die Wahrnehmung mancher Marktteilnehmer, dass der Einlagensatz unter minus 0,20 Prozent sinken könnte, wurde mit Zurückhaltung gesehen. Es wurde bekräftigt, dass dieser Satz als effektive Untergrenze des Rats betrachtet werden sollte."

   Das Protokoll zeigt außerdem, dass sich der Rat durch gute Konjunkturdaten nicht von einer vollständigen Umsetzung des Programms abbringen lassen will. Worauf es jetzt ankomme, sei eine entschlossene Umsetzung der seit Juni beschossenen Maßnahmen und eine entsprechende Kommunikation.

   Offenbar gab es im EZB-Rat auch Diskussionen über die als recht optimistisch wahrgenommenen Prognosen des EZB-Stabs zu Wachstum und Inflation. Dazu hieß es, dass sich der Einfluss einiger Faktoren, die den Prognosen für 2017 zugrunde liegen, gegen Ende des Prognosezeitraums abschwächen könnte. Das gelte zum Beispiel für die Geldpolitik, da das Kaufprogramm schon im September 2016 enden solle.

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

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   April 02, 2015 07:31 ET (11:31 GMT)

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