12.04.2016 10:18:40
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EZB-Rat Villeroy verteidigt Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank
PARIS/FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), Francois Villeroy de Galhau, hat die extrem lockere Geldpolitik der Notenbank verteidigt. Die derzeit niedrigen Leitzinsen in der Eurozone stünden im Einklang mit dem Mandat der Preisstabilität, sagte der französische Notenbankchef am Dienstag in einem Radiointerview. Nach Einschätzung von Villeroy de Galhau gebe es trotz der immensen Geldschwemme in der Eurozone nach wie vor keine Anzeichen für die Bildung von gefährlichen Preisblasen an den Finanzmärkten.
Die Aussagen erfolgten, nachdem es aus Deutschland zuletzt heftige Kritik an der Geldpolitik der EZB gegeben hatte. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) kündigte an, beim Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) Ende der Woche für ein Ende der Niedrigzinsphase werben zu wollen.
Auf der März-Sitzung hatte die EZB den Leitzins auf Null gesenkt und das Volumen des Kaufprogramms von Wertpapieren zur Ankurbelung der Inflation ab April um 20 Milliarden Euro pro Monat auf 80 Milliarden Euro ausgeweitet. Zu Beginn der Woche waren erstmals konkrete Daten zur Ausweitung des Kaufprogramms veröffentlicht worden.
Demnach kaufte die Notenbank in der Woche zum 8. April im freien Handel Wertpapiere des öffentlichen Sektors, darunter vor allem Staatsanleihen von Euroländern, in einem Volumen von 18,819 Milliarden Euro. In der Woche zuvor lag das Volumen nur bei 8,759 Milliarden Euro. Seit dem Beginn des Kaufprogramms im März 2015 hat die EZB damit insgesamt Wertpapiere des öffentlichen Sektors in einem Volumen von 670,841 Milliarden Euro erworben./jkr/tos/fbr
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