29.08.2013 16:12:00

EZB-Mersch rechnet mit möglicher Verzögerung bei Bankenaufsicht

Die geplante einheitliche europäische Bankenaufsicht könnte sich laut EZB-Direktor Yves Mersch verzögern. "Wenn wie wir hoffen, das Europäische Parlament die Regulierung in ihrer Plenarwoche zwischen 9. und 11. September beschließt, dann muss das Aufsichtsgremium (Supervisory Board) so schnell wie möglich gegründet und bürokratische Hürden überwunden werden", sagte Mersch am Donnerstagnachmittag in einer Rede beim Forum Alpbach.

Sollte es bis zum ersten Quartal des nächsten Jahres dauern, das vollständige Aufsichtsgremium zu installieren, dann werde es "relativ schwierig" den einheitlichen Überwachungsmechanismus (SSM) ein Jahr nach dem Erlass des Rechtsakts in Betrieb zu haben - das früheste von der Regulierung vorgesehene Datum, so der Notenbanker.

Die geplante Bankenunion soll neben einem einheitlichen Aufsichtsmechanismus für die Banken der 17 Euroländer bei der EZB auch einen europäischen Restrukturierungs- und Abwicklungsmechanismus umfassen. Als dritte Komponente der Bankenunion ist ein europäisches Sicherungssystem für Bankeinlagen im Gespräch.

Mersch warnte davor, dass, wenn der Aufsichtsmechanismus in Kraft sei, möglicherweise Kapitallücken der Banken sichtbar würden. "Wir müssen wissen, wie sie gefüllt werden", betonte das EZB-Direktoriumsmitglied. Er fürchte, ohne ein "solides Sicherheitsnetz" werden die Märkte die Bankenüberprüfung nicht ernst nehmen und die Ergebnisse als verfälscht betrachten. "Wenn es keine Sicherheitsnetze gibt, wird es keine Überprüfung geben."

(Schluss) cri/ggr/gru

WEB http://www.ecb.int

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