03.12.2015 17:44:46
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EZB/Mersch: Zeithorizont des Inflationsanstiegs hat sich verschoben
Von Hans Bentzien
FRANKFURT/MÜNCHEN (Dow Jones)--Die Europäische Zentralbank (EZB) interpretiert die anhaltend niedrige Inflation im Euroraum nach den Worten von EZB-Direktor Yves Mersch nicht als Versagen ihrer quantitativen Geldpolitik. Bei einer Veranstaltung in München sagte Mersch laut vorab verbreitetem Redetext: "Das Programm wirkt. Aber der Zeithorizont hat sich nach hinten verschoben."
Zuvor hatte der EZB-Rat beschlossen, dass Anleiheankaufprogramm bis März 2017 zu verlängern, aber nicht zu erhöhen. Zudem senkte die EZB ihren Satz für Bankeinlagen von minus 0,20 auf minus 0,30 Prozent.
Die Inflation im Euroraum liegt seit längerer Zeit bei null, während die EZB mittelfristig für knapp 2 Prozent Inflation sorgen soll. Der EZB-Stab prognostiziert aber, dass die Teuerung im Euroraum 2017 bei 1,6 Prozent liegen wird. Ursache für das Verfehlen der Zielmarke ist allerdings nicht nur eine relativ schwache Konjunktur, sondern auch der anhaltende Rückgang der Ölpreise.
Gleichwohl hat die EZB ihre Politik laut Mersch nicht gelockert, weil die Lage sich verschlechtert hat. "Vielmehr hat sich unsere bisherige Strategie bewährt", sagte er und fügte hinzu: "Es bleiben Restrisiken, und um den Schwung zu verstärken, haben wir heute noch einmal nachgelegt."
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
DJG/hab/smh
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December 03, 2015 11:14 ET (16:14 GMT)
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