28.08.2014 17:53:00
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EZB-Liikanen: Brauchen mehr Regulierung in Europa
Mittels der Regulierung müssten die richtigen Anreize für die richtigen Geschäftsmodelle gesetzt werden, führte Liikanen bei seiner Rede aus. Seiner Meinung nach gehen die neuen Regulierungen nicht zu weit. Immerhin habe man die Verantwortung, das Finanzsystem sicherer zu machen. Dabei gehe es darum, nicht auf repressive Regulationen zu setzen, sondern auf eine gewisse Balance.
Ein großer Bankensektor könne dem wirtschaftlichen Wachstum schaden, könnte zu Fehlallokationen des Kapitals führen, so der Notenbanker. Für die Politik sieht er kurz- und langfristige Herausforderungen: Kurzfristig müssten die Kredite für Klein- und Mittelbetriebe wieder günstiger werden, um das Wachstum zu fördern. Bei der Kreditvergabe sei laut EZB-Daten erstmals seit sieben Jahren wieder ein Aufwärtstrend zu bemerken.
Langfristig gehe es darum, gefährliche Entwicklungen im Bankenwesen zu umgehen. Dieser müsse besser kapitalisiert sein, weniger prozyklisch funktionieren und kleiner als heute sein. Um dort hinzukommen, werde derzeit eine umfassende Überwachungsstruktur umgesetzt. Hauptziel der Regulierung sei, den Finanzsektor in eine bessere Lage zu versetzen, um besser Kredite vergeben zu können. Das würde langfristig allen Bürgern zu Gute kommen. "Reformen nützen der Wirtschaft und den Finanzinstitutionen", so Liikanen.
"Die Finanzindustrie beginnt bereits durch die vielen Regulierungen zu leiden", stellte Bank-Austria-Chef Willibald Cernko fest. Die Banken müssten dafür viel Geld ausgeben. Die Schlüsselfrage sei, ob es richtig sei, ein sehr komplexes Thema noch komplexer zu machen.
Auch Rainer Voss, ehemalige Investmentbanker, hält die Regulierungsregeln für nicht verständlich. "Wir regulieren viel zu kompliziert, ich würde viel gröber vorgehen", so Voss. Die Lobbyisten seien schuld, dass es immer komplizierte werde, entgegnete Liikanen. "Jeder hat seine eigenen Wünsche."
(Schluss) ggr/cri/snu
WEB http://www.ecb.int
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