23.01.2014 08:29:32
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EZB-Chef Draghi sieht keine Deflationsgefahr im Euroraum
EZB-Präsident Mario Draghi sieht kein Deflationsrisiko im Euroraum. In einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung bekräftigte der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), dass die Inflationserwartungen auf mittlere Sicht sehr gut verankert seien. Sowohl die Risiken von Deflation als auch die von Inflation seien begrenzt.
Im Euroraum gehe die Erholung nach der Krise nicht mit Inflationsdruck einher, dazu seien die Arbeitslosigkeit zu hoch und die Produktionskapazitäten zu wenig ausgelastet. Es gebe ermutigende Signale und erste Anzeichen der wirtschaftlichen Erholung, doch sei der Aufschwung noch schwach und ungleich verteilt, sagte Draghi. "Insgesamt ist die Gefahr von Rückschlägen groß."
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat in seinem jüngsten Prognose-Update vor den Risiken von Deflation für die Wirtschaft gewarnt und gemahnt, dass die EZB möglicherweise noch weitere Maßnahmen der geldpolitischen Lockerung ergreifen müsse.
Draghi kündigte in dem Interview auch an, dass die EZB mit der gegenwärtig laufenden Bilanzprüfung der Banken "mehr Licht in die Bankbilanzen" bringen wolle. "Die Märkte und Investoren sollen wissen, wie es Europas Banken wirklich geht. Wir wollen volle Transparenz", sagte der EZB-Präsident. Nur durch Transparenz seien die Investoren bereit, zusätzliches Kapital für Banken bereitzustellen. Die EZB, die in wenigen Monaten die Aufsicht über die großen Banken im Euroraum übernimmt, wolle sehen, was zur Konsolidierung des Bankensektors in Europa noch getan werden müsse. Schwache Banken sollen aus dem Markt ausscheiden.
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DJG/sgs/smh
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January 23, 2014 02:25 ET (07:25 GMT)
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