Trotz fallenden Preisen 09.01.2015 07:24:30

EZB-Rat Coeure sieht Eurozone nicht in Deflation

"Die Eurozone ist nicht in einer Deflation", sagte der Franzose in einem Radiointerview mit France 24. Deflation bezeichnet einen anhaltenden Verfall der Verbraucherpreise, was die Bereitschaft der Haushalte zu Anschaffungen und der Unternehmen zu Investitionen verringert.

   Die Verbraucherpreise waren in den 19 Ländern der Eurozone im Dezember durchschnittlich um 0,2 Prozent gesunken, das war der erste Rückgang seit fünf Jahren. Ein Großteil war allerdings auf die gefallenen Energiepreise zurückzuführen.

   Coeure sagte, der Preisverfall des Öls seine eine gute Nachricht für die Wirtschaft Europas. Dies lasse den Haushalten mehr Geld für Anschaffungen, Unternehmen könnten ihre Ausgaben erhöhen. Allerdings erschwere der Ölpreis das Erreichen des Inflationsziels von knapp 2 Prozent, das die EZB ausgegeben hat. Für die EZB entscheidend sei nun, ob der negative Preistrend anhalte oder nur vorübergehend sei.

   Die Europäische Zentralbank bereitet derzeit ein umstrittenes Programm zum Kauf von Staatsanleihen vor, um die Wirtschaft mit Geld zu fluten und so die Inflation anzuheizen. Coeure wollte nicht sagen, ob dazu der Startschuss bei der nächsten Ratssitzung am 22. Januar gegeben werde. Die politische Unsicherheit in Griechenland werde aber keine Auswirkungen auf die Entscheidung der EZB haben. Griechenland "ist nur ein sehr kleiner Teil der Eurozone", sagte der Notenbanker.

DJG/DJN/jhe/flf

   (FRANKFURT) Dow Jones Newswires

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