10.12.2013 15:27:36

EZB-Chef Draghi dämpft Hoffnungen auf weitere Krisenhilfe

    ROM/FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) Mario Draghi hat Hoffnungen auf weitere Krisenhilfe gedämpft. Die EZB könne weder Regierungen die Strukturreformen abnehmen, noch kaputte Bankensysteme reparieren, sagte Draghi am Dienstag bei einer Rede in Rom. "Die EZB [...] kann nicht für Kapitallücken im Bankensystem geradestehen."

    Auch bezüglich weiterer Maßnahmen gegen den schwachen Preisauftrieb im Euroraum drückte Draghi verbal auf die Bremse: "Die langfristigen Inflationserwartungen deuten darauf hin, dass die Bürger hohes Vertrauen in die Fähigkeit der EZB haben, die Preise in Zukunft stabil zu halten". Die EZB sieht Preisstabilität bei einer Jahresrate der Teuerung von knapp zwei Prozent gewährleistet. Zuletzt hatte die Rate deutlich niedriger gelegen.

    Am Dienstag trat der slowakische Notenbankchef Jozef Makuch möglichen Maßnahmen gegen die schwache Teuerung entgegen. "Wir fühlen momentan keinen hohen Deflationsdruck", sagte das EZB-Ratsmitglied in Bratislava. "Wir glauben nicht, dass wir in Zukunft in die Deflation geraten." Spekulationen über mögliche Instrumente, um sich gegen sinkende Verbraucherpreise zu stemmen, seien deshalb nicht angebracht.

    Auch nach Überzeugung des französischen EZB-Direktors Benoit Coeure sind zunächst keine weiteren geldpolitischen Maßnahmen im Kampf gegen deflationäre Risiken notwendig. "Die Inflationsrate in der Eurozone wird sich langsam wieder in Richtung der Marke von zwei Prozent bewegen", sagte Coeure am Montagabend im Frankfurter Wirtschaftspresseclub ICFW. Der Anstieg der Verbraucherpreise werde die von der Notenbank angestrebte Marke aber erst nach 2015 erreichen./hbr/bgf

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