03.09.2014 19:05:32
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EU warnt vor Folgen von Russlands Importverbot für Landwirtschaft
BRÜSSEL (AFP)--Die EU hat vor den Folgen des russischen Importstopps für Agrarprodukte für die europäische Landwirtschaft gewarnt und zusätzliche Finanzhilfen in Höhe von 30 Millionen Euro angekündigt. Generell seien die Konsequenzen des Importstopps schwer abzusehen, erklärte die Behörde am Mittwoch in Brüssel. Klar sei aber, dass "bestimmte Produkte und bestimmte Regionen ernste Schwierigkeiten bekommen" würden, besonders auf kurze Sicht.
Am meisten Sorge bereitet der Kommission, dass bislang nach Russland gelieferte Waren nun "billig auf dem EU-Markt verkauft werden", was zu einem allgemeinen Preiseinbruch führen könnte. Mittelfristig gab sich die Behörde optimistischer. Für viele der Güter, die jetzt nicht mehr nach Russland geliefert werden können, seien andere Absatzmärkte vorstellbar.
Ein Vertreter der Milchindustrie äußerte sich zuvor ähnlich. "Die russische Krise setzt die Milchmärkte unter Druck, weil die Warenströme umorganisiert werden müssen", sagte der Generalsekretär des Europäischen Milchverbandes (European Dairy Association), Alexander Anton, zu AFP.
Russland ist der zweitgrößte Exportmarkt für Agrarprodukte aus der EU. Allerdings sind laut EU nicht alle Güter von dem russischen Importverbot betroffen, das im Zuge des politischen Konflikts zwischen EU, der Ukraine und Russland verhängt wurde. Nicht mehr eingeführt werden dürften zum Beispiel Schweinefleisch, Milchprodukte, Gemüse und Nüsse. Weine, Pasta und Olivenöl seien dagegen nicht betroffen.
Vom Geldwert betrifft der Bann laut EU rund 43 Prozent der landwirtschaftlichen EU-Einfuhren nach Russland und damit 5,1 Milliarden von 11,3 Milliarden Euro (Zahlen für 2013).
Schon in den vergangenen Wochen hatte Brüssel reagiert und neue Subventionen für die Landwirtschaft auf den Weg gebracht. Am Mittwoch legte die Behörde nach und stellte für 2015 zusätzliche 30 Millionen Euro in Aussicht. Sie sollen der Vermarktung der vormals nach Russland gelieferten Produkte und damit der Erschließung neuer Absatzmärkte in Europa und anderen Ländern dienen.
DJG/brb
(END) Dow Jones Newswires
September 03, 2014 12:35 ET (16:35 GMT)- - 12 35 PM EDT 09-03-14
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