EU und Kuba führen erneut Gespräche über Annäherung

   HAVANNA (AFP) -- Die Europäische Union und Kuba haben eine neue Verhandlungsrunde zur Normalisierung ihrer Beziehungen gestartet. Die zweitägigen Verhandlungen hinter geschlossenen Türen begannen am Mittwoch in Havanna. Bei dem Treffen gehe es darum, den Rahmen für die angestrebte "Vereinbarung für politischen Dialog und Zusammenarbeit" abzustecken, sagte ein EU-Diplomat der Nachrichtenagentur AFP. Dabei gehe es auch um die Menschenrechtslage in dem kommunistisch regierten Inselstaat.

   Es handelt sich um die dritte Gesprächsrunde zwischen Brüssel und Havanna und die erste Zusammenkunft seit der historischen Annäherung zwischen Kuba und den USA im Dezember. Geleitet werden die Verhandlungen vom EU-Diplomaten Christian Leffler und dem kubanischen Vize-Außenminister Abelardo Moreno. Die Gespräche hatten im vergangenen Jahr begonnen.

   Die Beziehungen der EU zu Kuba sind seit 2003 offiziell ausgesetzt. Europa will Havanna durch das Kooperationsabkommen insbesondere zu Reformen im Bereich der Menschenrechte bewegen. Kuba wollte bisher erreichen, dass die EU ihre seit 1996 geltende Haltung aufgibt, die eine Zusammenarbeit von demokratischen Fortschritten abhängig macht, insbesondere bei den politischen und Bürgerrechten.

   Die EU hatte die Entspannung der bilateralen Beziehung zwischen Kuba und den USA im Dezember als "historischen Wendepunkt" begrüßt. US-Präsident Barack Obama kündigte damals nach mehr als einem halben Jahrhundert ohne diplomatische Kontakte eine grundlegende Neuausrichtung der Politik gegenüber Kuba an.

   March 05, 2015 00:12 ET (05:12 GMT)- - 12 12 AM EST 03-05-15