EU und Kanada besiegeln Freihandelsabkommen

   Von Christian Grimm und Nirmala Menon

   BRÜSSEL--Die Europäische Union und Kanada haben das lange angestrebte Freihandelsabkommen besiegelt. "Das wird neue Chancen für europäische und kanadische Unternehmen bringen und natürlich auch für europäische Investoren", erklärte EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso.

   Das CETA-Abkommen schaffe eine feste Ausgangsbasis für europäische Firmen in Nordamerika, ergänzte der Portugiese. Nach Angaben der Kommission werden durch den Vertrag 99 Prozent aller Zölle abgeschafft. In Kraft treten soll das Abkommen im Laufe des Jahres 2015.

   Der kanadische Ministerpräsident Stephen Harper bezeichnete die Einigung als "größten Freihandelsvertrag, den wir je geschlossen haben". Vor dem Inkrafttreten muss der Vertragstext noch von allen EU-Mitgliedsländern und den kanadische Regionen ratifiziert werden.

   Für die kanadischen Unternehmen bedeutet CETA den erleichterten Zugang zu einem Markt mit 500 Millionen Verbrauchern. Die EU erhofft sich vom Handelsabkommen nicht nur Kanada besser beliefern zu können, sondern auch eine Art Muster für die komplizierten Freihandelsgespräche mit den USA zu erhalten.

   Bisher erreicht das Handelsvolumen zwischen Kanada und den EU-Staaten ein Volumen von 86 Milliarden Dollar, künftig sollen es nach Schätzung der Experten gut 30 Milliarden mehr sein.

   Bereits am Mittwoch hatte sich angedeutet, dass die viereinhalb Jahre dauernden Verhandlungen zu einem Abschluss kommen. "Wir werden bald die Verhandlungen zum umfassenden Wirtschafts- und Handelsabkommen mit der Europäischen Union abschließen", hatte Harper am Mittwoch getwittert.

   Knackpunkt war bis zuletzt die Landwirtschaft. Ottawa wird die Einfuhrquoten für Käse aus Europa erhöhen; im Gegenzug lässt die EU mehr kanadisches Rind- und Schweinefleisch auf den Binnenmarkt. Fallen die Zollschranken, dann würde kanadisches Rindfleisch im Wert von 600 Millionen kanadischen Dollar (rund 428 Millionen Euro) jährlich nach Europa exportiert werden. Bisher sind es lediglich 4,3 Millionen Euro. Dafür würden die Importbeschränkungen für Milchprodukte aufgehoben, welche in Kanada bisher durch hohe Importzölle vor ausländischer Konkurrenz geschützt werden.

   DJG/chg/nas

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   October 18, 2013 09:49 ET (13:49 GMT)

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