28.02.2014 20:41:32

EU könnte Ukraine bis zu 1,6 Milliarden Euro geben

   Von Matthew Dalton and Gabriele Steinhauser

   BRÜSSEL--Nachdem Russland der Ukraine mit dem Entzug eines Milliardenkredits gedroht hat, könnte die EU in die Bresche springen: Europäische Behörden könnten dem krisengeschüttelten Land bis zu 1,6 Milliarden Euro an kurzfristiger Finanzierung zur Verfügung stellen, wenn es sich mit dem Internationalen Währungsfonds IWF auf ein Finanzierungspaket einigt, wie an den Verhandlungen beteiligte Personen sagten.

   Die Gelder würden der Ukraine helfen, ihre Devisenreserven zu stärken, die nach den wochenlangen Protesten gegen die Regierung und der Entmachtung von Präsident Viktor Janukowitsch stark gesunken sind. Darüber sprach der IWF mit hochrangigen Vertretern der Finanzministerien in EU-Ländern am Freitag in Brüssel.

   Die EU würde allerdings nicht sofort aktiv werden, hieß es. In der kommenden Woche würden Teams des IWF und der Europäischen Kommission nach Kiew reisen, um erst einmal festzustellen, wie viel Finanzierung das Land benötigt, und über von dem Währungsfonds schon lange angestrebte Reformen für die ukrainische Wirtschaft zu sprechen. Ob sich der IWF, die EU und die Ukraine auf diese Reformen einigen, während das Land noch von einer ungewählten Übergangsregierung geführt wird, ist unklar.

   In der Ukraine wird am 25. Mai gewählt.

   Zwei der Teilnehmer an dem Treffen in Brüssel erklärten, die IWF-Vertreter hätten klar gemacht, dass es der Währungsfonds mit dem Angebot eines kurzfristigen Überbrückungskredits für Kiew nicht eilig habe, der nicht an breite Wirtschaftsreformen gebunden sein werde. Zu den Reformen gehört auch, dass die Währung abwerten darf sowie die Senkung des Haushaltsdefizits und die Verringerung der Subventionen, etwa für Energiepreise.

   Die Nachbarländer der Ukraine hofften immer noch darauf, dass die Hilfe schnell komme, sagte eine der Personen. Sie fürchteten, dass sich die Lage in dem Land schnell destabilisieren könnte, wenn die Unterstützung erst auf grünes Licht vom IWF warten müsse. Es bestehe eine reale Gefahr von Flüchtlingsströmen und von Austrahungseffekten.

   Einige Länder wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien sind dagegen, rasch ein Hilfsprogramm ohne den IWF aufzuziehen. Das könne dazu führen, dass Geld verschwendet werde, während die Spannungen mit Russland verschärft würden.

   Die EU ist bereit, der Ukraine auch andere Hilfe zu leisten und etwa bei der Energiesicherheit, dem Zugang zum EU-Markt und der Einwerbung möglicher Investitionen der Europäischen Investitionsbank und des privaten Sektors zu helfen. Wie schnell solche Schritte realistischer Weise unternommen werden können, war zunächst ebenfalls unklar.

   Mitarbeit: Laurence Norman

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   February 28, 2014 14:10 ET (19:10 GMT)

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