11.08.2014 12:10:30

EU fordert versöhnliche Amtsführung von Erdogan

   BRüSSEL (AFP)--Nach dem Sieg von Recep Tayyip Erdogan bei der Präsidentschaftswahl in der Türkei hat die Europäische Union den designierten Staatschef aufgefordert, eine versöhnende Rolle zu spielen. "Wir hoffen, dass Sie die Rolle als Versöhner spielen werden, die Ihnen Kraft dieses Amtes zukommt", erklärten die Präsidenten des Europäischen Rats und der EU-Kommission, Herman Van Rompuy und José Manuel Barroso, in einer am Montag veröffentlichten Glückwunschadresse an Erdogan.

   Weiter hieß es, der designierte Staatschef, dessen Amtseinführung für den 28. August geplant ist, müsse allen "gesellschaftlichen Gruppen, Glaubensgemeinschaften, Befindlichkeiten, Meinungen und Lebensstilen" in der Türkei zusammenführen. Für Brüssel sei die Türkei ein Schlüsselpartner als "Nachbar, wichtiger Handelspartner und außenpolitischer Verbündeter", aber auch als Kandidat für einen EU-Beitritt.

   Außerdem äußerten van Rompuy und Barroso die Hoffnung, dass Erdogan als Präsident "sein Engagement für eine Regelung der Kurden-Frage fortsetzt und eine Lösung für den Konflikt mit Zypern findet". Beide Reizthemen belasten die politischen Beziehungen Ankaras zur EU seit langem und sind ein Stolperstein bei den Beitrittsverhandlungen.

   Erdogan hatte die erste Direktwahl eines türkischen Präsidenten am Sonntag im ersten Durchgang gewonnen. Auf ihn entfielen nach Auszählung fast aller Stimmen 51,7 Prozent der abgegebenen Stimmen. Sein stärkster Widersacher Ekmeleddin Ihsanoglu kam auf 38,5 Prozent, der Kandidat der kurdischen Minderheit, Selahattin Demirtas, erhielt 9,8 Prozent. Nach seinem Sieg kündigte Erdogan vor Anhängern in Ankara an, er wolle die Türkei in eine "neue Ära" führen und den "Streit der Vergangenheit" beilegen.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/smh

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   August 11, 2014 06:08 ET (10:08 GMT)- - 06 08 AM EDT 08-11-14

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