Auflagen erfüllt 29.08.2014 18:00:48

EU erlaubt E-Plus-Kauf durch Telefónica Deutschland endgültig

Die Kartellwächter in Brüssel bestätigten, dass der Konzern die mit dem Geschäft verbundenen Auflagen erfüllt, wie der Mobilfunker am Freitag in München mitteilte. Im Gegenzug für die Genehmigung hatte Telefónica etwa zugesagt, Netzkapazitäten an den Anbieter Drillisch zu verkaufen.

Ein Sprecher der EU-Kommission bestätigte die endgültige Genehmigung in Brüssel. Damit steht dem Zusammenschluss nichts mehr im Wege. Die beiden Mobilfunker ziehen durch das Geschäft - gemessen an der Kundenzahl auf dem umkämpften deutschen Mobilfunkmarkt - an den Konkurrenten T-Mobile und Vodafone vorbei auf den ersten Platz. Mit dem Abschluss des Deals wird noch im dritten Quartal gerechnet.

"Die finale Freigabe durch die Europäische Kommission ermöglicht es uns, die Transaktion bald abzuschließen und damit ein führendes digitales Telekommunikationsunternehmen in Deutschland zu formen", sagt O2-Vorstand Markus Haas. Im Grundsatz hatte die EU die acht Milliarden teure Übernahme bereits im Juli erlaubt. Wie in einem solchen Verfahren üblich, überprüfte die Behörde dann die Einhaltung der gemachten Zusagen.

Um den Wettbewerb hierzulande nicht zu schwächen, hatte die EU das Geschäft unter Auflage genehmigt. Unter anderem befürchten Verbraucherschützer, dass sich Mobilfunkkunden auf gleichbleibende oder gar steigende Gebühren einstellen müssen, da die Zahl der Anbieter von vier auf drei sinken wird.

Denn bisher liefern sich in Deutschland vier große Anbieter einen scharfen Preiskampf. Der ist für die Unternehmen aber immer schwieriger zu führen, denn auf sie warten angesichts des digitalen Wandels milliardenschwere Ausgaben für neue Technik und den Netzausbau. Das Geld dafür muss erstmal verdient werden.

Und gerade auf dem deutschen Markt ist das nicht einfach, denn statistisch gesehen hat jeder Deutsche bereits 1,4 Mobilfunkverträge. Neue Kunden sind also kaum zu gewinnen. Bisher wurde vor allem über den Preis um Wechselwillige Kunden geworben, oder versucht, über umfangreichere Verträge den Umsatz pro Kunde zu steigern - was zuletzt immer weniger gut funktionierte.

Der Ausweg, den O2 und E-Plus wählen, heißt: Kosten runter. Von der Übernahme erhoffen sich die Firmen viel. Langfristig soll der Deal bis zu 5 Milliarden Euro einsparen./sbr/DP/jha

MÜNCHEN/BRÜSSEL (dpa-AFX)

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