07.12.2016 08:25:43

EU-Verfahren wegen Zinsmanipulationen kurz vor dem Ende

LONDON (dpa-AFX) - Im Skandal um manipulierte Zinssätze, einem der größten Sündenfälle der Bankenbranche in den vergangenen Jahren, könnte einem Bericht zufolge die Aufarbeitung in Europa bald beendet sein. Die EU-Kommission werde am Mittwoch Millionenstrafen für die Credit Agricole (Crédit Agricole), HSBC und JPMorgan (JPMorgan ChaseCo) (JPMorgan ChaseCo) wegen der Manipulation des Referenzzinssatzes Euribor verhängen und damit das Verfahren abschließen, berichtete die "Financial Times" am Mittwoch unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Die drei Häuser hatten sich 2013 einem Vergleich anderer Häuser wie der Deutschen Bank, Royal Bank of Scotland oder der Societe Generale (Société Générale SA) nicht angeschlossen. Jetzt stehen Strafen im zweistelligen bis niedrigen dreistelligen Bereich an - und damit wohl deutlich weniger als für die Banken, die sich dem Vergleich angeschlossen hatten. Die drei Institute waren nicht so stark wie die anderen Häuser in die Manipulation verwickelt. Zum aktuellen Stand der Ermittlungen wollte sich keiner der Beteiligten äußern.

Die seit fünf Jahren laufenden Ermittlungen der EU konzentrieren sich vor allem auf die Manipulation des Euribor-Zinssatzes, dem europäischen Bruder des in London festgestellten Libor. Diese Referenzkurse gelten als Basis für Finanzgeschäfte von Hunderten Billionen Dollar. Zahlreiche Kredite sind an sie gekoppelt. Die Deutsche Bank war als eine der größten Investmentbanken weltweit tief in diesen Skandal verwickelt und hatte dafür Strafen in Milliardenhöhe bezahlt./zb/nmu/fbr

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