04.04.2015 11:21:45

EU-Parlamentspräsident Schulz warnt Tsipras vor Spaltung der EU

   FRANKFURT (Dow Jones)--EU-Parlamentspräsident Martin Schulz hat den griechischen Regierungschef Alexis Tsipras vor dessen Reise nach Russland vor einer Spaltung der Europäischen Gemeinschaft gewarnt. Es sei "nicht akzeptabel", wenn Tsipras damit spekuliere, dass als Gegenleistung für erbetene Investitionen Russlands in seinem Land "die einheitliche Haltung Europas etwa in der Russland-Politik aufs Spiel gesetzt wird", sagte Schulz der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung.

   Auch der Vorsitzende des Bundestags-Europaausschusses, Gunther Krichbaum (CDU), warnte, wer nun glaube, "sein Seelenheil in Moskau finden zu können, setzt aufs falsche Pferd". "Nach den Chaoswochen in Athen läuft Griechenland Gefahr, dass die linksradikale und rechtspopulistische Regierung den Karren an die Wand fährt," sagte er der Zeitung.

   Schulz forderte Tsipras auf, alles zu vermeiden, seine europäischen Partner mit seiner am Mittwoch startenden Moskau-Visite "zu verprellen".

   Im Disput mit seinen internationalen Geldgebern hat Griechenland am Mittwoch eine Liste mit überarbeiteten Reformvorschlägen an die Mitglieder der Eurozone und des Internationalen Währungsfonds (IWF) ausgehändigt. Damit will die griechische Regierung den Weg für neue Hilfsgelder freimachen. Einige Vertreter der Eurozone bezeichneten die Vorschläge allerdings als noch nicht ausreichend. Gleichzeitig warnte der griechische Innenminister Nikos Voutzis, dass sein Land einen Kredit in Höhe von 450 Millionen Euro nicht pünktlich an den IWF zurückzahlen werde. Zuerst würden die Gehälter, Renten und Pensionen im Land bezahlt.

   In der Woche nach Ostern sollen aber offenbar alle finanziellen Verpflichtungen erfüllt werden, wie die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung Regierungskreise in Athen berichtet. "Alles, was nächste Woche gezahlt werden muss, der IWF, die Gehälter, die Renten, wird gezahlt", sagte ein Regierungsvertreter zu AFP. Er äußerte sich allerdings nicht zur Zahlung von rund 250 Millionen Euro an Zinsen für die später im April zurückzuzahlenden Kredite sowie zur Erneuerung von 2,4 Milliarden Euro an Staatsanleihen, die Mitte April auslaufen.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   April 04, 2015 04:51 ET (08:51 GMT)

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