EU-Kommission: Banken bedrohen zyprische Wirtschaft noch immer

   Von Matina Stevis

   BRÜSSEL--Die zyprischen Banken sind nach wie vor eine Bedrohung für die Wirtschaft des Inselstaates. Zu diesem Urteil kommt die EU-Kommission in ihrer ersten Bewertung der Lage auf Zypern nach der dramatischen finanziellen Rettung im Frühjahr. Lob gab es für die Haushaltsdisziplin der Zyprer. Die Regierung kürze die Ausgaben wie vereinbart zusammen.

   Der radikale Schrumpfung des einst aufgeblähten Bankensektors und die noch immer gültigen Kapitalverkehrskontrollen sorgen aber immer noch für eine große Verunsicherung von Unternehmen und Verbrauchern. Die EU-Beamten kommen zu dem Schluss, dass nach der Beteiligung von wohlhabenden Sparern an der Sanierung von Pleitebanken das Vertrauen in den Finanzsektor erheblich gelitten hat. Nach dem Zusammenbruch der Geldhäuser Ende März wurden Bankguthaben über 100.000 Euro zur Restrukturierung herangezogen. Zum Teil verloren die Bankkunden knapp die Hälfte ihres Sparvermögens über 100.000 Euro.

   Für die Bevölkerung werden die nächsten beiden Jahren nicht einfach. Die EU rechnet für das laufende Jahr mit einem Einbruch der Wirtschaftsleistung um 8,7 Prozent. Kommendes Jahr wird immerhin noch ein Minus von 3,9 Prozent erwartet. Das wird zu einer weiter steigenden Arbeitslosigkeit führen. Ende 2014 werden, so die Schätzung der Kommission, nahezu 20 Prozent der Arbeitsfähigen keine Stelle haben. Derzeit steht die Arbeitslosenquote bei 17,3 Prozent.

   "Die anhaltende Verschlechterung auf dem Arbeitsmarkt könnte dazu führen, dass Geschäftsklima und Verbrauchervertrauen weiter zurückgehen", heißt es im Bericht aus Brüssel. Die Fachleute gehen davon aus, dass die Unternehmen bis weit in das nächste Jahr hinein weniger Kredite bekommen werden.

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   September 18, 2013 09:31 ET (13:31 GMT)

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