27.02.2015 08:00:32

EU-Kommissar Moscovici lehnt Schuldenschnitt für Griechenland ab

   KÖLN (AFP) -- Nach jüngsten entsprechenden Forderungen aus Athen hat sich EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Pierre Moscovici gegen einen Schuldenschnitt für Griechenland gewandt. "Schulden sind da, um zurückgezahlt zu werden", sagte der französische sozialistische Politiker am Freitag im Deutschlandfunk. Allerdings räumte er auch ein, dass in Griechenland "ein Haushaltsüberschuss und Wachstum erzielt werden" müssten, damit die Verbindlichkeiten beglichen werden könnten.

   Der frühere italienische Ministerpräsident und ehemalige EU-Kommissionschef Romano Prodi kritisierte indes die gegenwärtige Politik in der Eurozone. "Der Euro bleibt ohne die Finanz- und Wirtschaftspolitik, die ihn begleiten müsste", sagte der Sozialdemokrat im Deutschlandfunk. Stattdessen werde "mit Aufschüben und Kompromissen" gearbeitet. Prodi forderte weniger Spar- und mehr Wachstumsmaßnahmen. "Ohne Wachstum bekommt man die Kosten nicht in den Griff", sagte er.

   Griechenland und die Eurogruppe hatten sich am Dienstag auf eine Verlängerung des eigentlich Ende Februar auslaufenden Hilfsprogramms bis Ende Juni geeinigt. Voraussetzung dafür war eine Liste der griechischen Regierung mit Reformmaßnahmen.

   Am Freitag entscheidet der Bundestag über die Verlängerung der Griechenland-Hilfen. Es wird eine überwältigende Mehrheit für den Antrag von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) auch über die Stimmen der Regierungsfraktionen hinaus erwartet.

   Überschattet wird die Einigung allerdings von neuen Äußerungen aus der linksgeführten Regierung in Athen. Diese forderte zuletzt einmal mehr einen Schuldenschnitt für das Land. Zudem wurde erneut ein Stopp der geplanten Privatisierungen von Staatseigentum ins Gespräch gebracht.

   DJG/apo

   (END) Dow Jones Newswires

   February 27, 2015 01:50 ET (06:50 GMT)- - 01 50 AM EST 02-27-15

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