29.07.2014 13:00:31

EU-Botschafter beraten weiter über Sanktionen gegen Russland

   BRüSSEL (AFP)--Die Europäische Union hat am Dienstag über Wirtschaftssanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Konflikts beraten. Die Botschafter der 28 EU-Staaten kamen am Vormittag in Brüssel zu Gesprächen über ein Paket aus Strafmaßnahmen zusammen, die unter anderem auf den Zugang Russlands zu den Finanzmärkten, Waffengeschäfte und den Handel mit Schlüsseltechnologien im Energiebereich zielen. Zudem geht es um Güter, die neben einem zivilen auch einen militärischen Nutzen haben können. Mit den Sanktionen würden erstmals ganze Bereiche der russischen Wirtschaft getroffen.

   EU-Diplomaten zufolge dürften die Gespräche am Dienstag dauern. Europas Regierungen seien sich bewusst, dass es das "Risiko von Vergeltungsmaßnahmen von Seiten der russischen Regierung" gebe, sagte ein EU-Diplomat. Sie seien aber entschlossen, gegen das "unentschuldbare" Verhalten von Russlands Präsident Wladimir Putin vorzugehen. Dieser werde versuchen, "die Europäer zu spalten". Dies werde "ein Test für die Einheit der EU sein".

   Nach Angaben aus Verhandlungskreisen haben sich die EU-Länder schon am Montag im Grundsatz darauf verständigt, mehrere Oligarchen aus dem Umfeld des russischen Staatschefs mit Einreise- und Kontensperren zu belegen. Betroffen seien "Personen und Einheiten, die das Vorgehen russischer Entscheidungsträger in der Ukraine unterstützen oder davon profitieren", sagte ein EU-Vertreter in Brüssel.

   Die EU hat Russland im Konflikt um die Ukraine schon seit Monaten mit Wirtschaftssanktionen gedroht, sich aber bislang auf gezielte Strafmaßnahmen gegen einzelne Russen und Ukrainer beschränkt. Russland ist für viele EU-Staaten ein wichtiger Handelspartner und Energielieferant, bei Wirtschaftssanktionen werden ernste Folgen für die eigenen Volkswirtschaften befürchtet.

   Der Absturz der malaysischen Passagiermaschine über der Ostukraine am 17. Juli gab dem Konflikt aber eine neue Qualität und brachte die EU dazu, ihren Kurs gegen Russland nochmals zu verschärfen. Kiew und die prorussischen Separatisten werfen sich gegenseitig vor, das Flugzeug mit 298 Menschen an Bord abgeschossen zu haben.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/smh

   (END) Dow Jones Newswires

   July 29, 2014 06:42 ET (10:42 GMT)- - 06 42 AM EDT 07-29-14

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!