13.04.2016 08:44:02
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ESM-Chef sieht Abschluss der Gespräche mit Athen in vier Wochen
Von Viktoria Dendrinou
NEW YORK (Dow Jones)-- Der Chef des Euro-Rettungsschirms ESM, Klaus Regling, hält es für möglich, dass die Verhandlungen zwischen Griechenland und seinen Gläubigern über Reformen und Milliardenhilfen in den nächsten vier Wochen abgeschlossen werden. In einem Interview spielte Regling die Verzögerungen in den Gesprächen herunter. "Wir haben es mit politisch schwierigen Themen wie Pensions- und Einkommenssteuerreform sowie notleidende Kredite zu tun. Selbst unter den besten Umständen sind das technisch und politisch schwierige Angelegenheiten", sagte Regling.
Griechenland und seine Gläubiger - bestehend aus den europäischen Regierungen und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) - müssen noch eine Überprüfung über den Verlauf des Rettungsprogramms über insgesamt 86 Milliarden Euro abschließen. Eine solche Überprüfung ist Voraussetzung für weitere Hilfen, bevor Gespräche über eine Schuldenerleichterung starten können.
Der IWF hat es zur Bedingung für seine weitere Teilnahme am Rettungsprogramm gemacht, dass Athen eine substanzielle Schuldenerleichterung erhält. Für Deutschland und einige weitere europäische Regierungen ist es essenziell, dass der IWF an Bord bleibt, damit das Rettungsprogramm seine Glaubwürdigkeit behält.
Aber Regling dämpfte die Erwartungen über das Ausmaß der Schuldenerleichterung, die Griechenland erhalten könnte, was den tiefen Graben in dieser Frage zwischen den europäischen Gläubigern auf der einen Seite und dem IWF auf der anderen Seite aufzeigt. "Da wir heute nicht wissen, ob eine Schuldenerleichterung nötig ist oder wie groß sie sein muss, ist es sehr schwierig, eine Indikation zu geben, wo die Balance liegen könnte", sagte der ESM-Chef.
Die Verhandlungen waren am Dienstag ohne Ergebnis vertagt worden. Sie werden kommende Woche fortgesetzt, nach der Frühjahrstagung des IWF, wie der griechische Finanzminister mitteilte. Alle Seiten hatten gehofft, eine vorläufige Vereinbarung zu den nächsten griechischen Reformen entwerfen zu können, bevor die Regierungsmitglieder zu den IWF-Veranstaltungen abreisen würden, die von Freitag bis Sonntag laufen.
Die Gläubiger fordern eine Zusage Griechenlands zu Sparmaßnahmen, mit dem Fokus auf Renten und Einkommenssteuern, im Volumen von rund 5,4 Milliarden Euro oder 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
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April 13, 2016 02:33 ET (06:33 GMT)
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