17.02.2014 13:41:00

EIB-Darlehen für Energie - Seit 2001 in Österreich 2,1 Milliarden Euro

Die Europäische Investitionsbank (EIB) unterstützt verstärkt Energie-Investitionen. Seit Beginn der Strom- und Gasmarktliberalisierung im Jahr 2001 wurden für österreichische Energieprojekte Darlehen von 2,1 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Für weitere Finanzierungsunterstützung steht man bereit. Allein in die Stromnetze müssen laut E-Control 8,7 Mrd. Euro bis 2020 investiert werden.

Die 2020-Ziele im Bereich Klimaschutz und Energie bringen in der EU einen massiven Investitionsbedarf von bis zu 200 Mrd. Euro jährlich für die Energiewirtschaft in den Bereichen Produktion, Verteilung und Effizienz, so EIB-Vizepräsident und Direktoriumsmitglied Wilhelm Molterer heute, Montag, in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit E-Control-Vorstand Martin Graf. Das Darlehensvolumen sei im Vorjahr um rund 40 Prozent auf rund 70 Mrd. Euro gestiegen. Rund ein Viertel davon seien in Energie und Klimaschutz gegangen.

Die in Österreich vergebenen Darlehen umfassten unter anderem Wasser- und Windkraftwerke, Verteilnetze und Energieeffizienzprojekte. Vergeben werden von der EIB klassische Darlehen von bis zu 50 Prozent der Investitionssumme. Ziel der energiepolitischen Leitlinien der EIB sei auf jeden Fall eine Reduktion des CO2-Ausstoßes. Zu den ökologischen kämen noch ökonomische und soziale Kriterien für die Vergabe. Für neue Atomkraftwerke gebe es aber keine Finanzierungen.

Wichtig sei ein langfristig tragfähiges regulatorisches Umfeld, so Molterer. In den Ländern, in denen es Diskussionen über das regulatorische Umfeld gebe, seien auch die Investoren zurückhaltender geworden. Immer wichtiger würden Projektfinanzierungen und Kooperationen. Mit strukturierten Finanzierungen betrete man zum Teil Neuland. E-Control-Vorstand Graf sieht bei solchen strukturierten Finanzierungen Chancen für die österreichischen Netzbetreiber. Angesicht vergleichsweise kleiner Volumina sei es wichtig, bei der Finanzierung stärker auf Kooperationen zu setzen.

Die internationalen Lastflüsse nehmen im Zuge der deutschen Energiewende zu, Investitionen seien daher nötig. Die Belastungen am Markt würden sich in den Bilanzen der Unternehmen niederschlagen. Planungssicherheit sei wichtig, damit Energie leistbar bleibe. Er hoffe, dass die Energieversorger die Instrumente der EIB nutzten - auch für niedrige Energiekosten.

Von den 8,7 Mrd. Euro Investitionen in die Stromnetze bis 2020 entfallen laut E-Control rund 4 Mrd. Euro auf die Verteilnetze, 2,7 Mrd. Euro auf die Übertragungsnetze und je 1 Mrd. Euro auf die Einführung der neuen digitalen Stromzähler ("Smart Meter") und den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Als Beispiel für das Übertragungsnetz nannte Graf das Weinviertel, wo zusätzlich 3.000 Megawatt (MW) Windkraftleistung kommen werden. Diese Energie müsse abtransportiert werden, zu den Ballungszentren und in der Nacht in die Pumpspeicherkraftwerke. Für das Übertragungsnetz zuständig ist in Österreich die Verbund-Tochter APG. Im Verteilnetzbereich gefordert seien die Landesenergieversorger.

In Österreich gingen EIB-Darlehen bisher beispielsweise im Windkraft-Bereich an "Imwind" und "Püspök" (je 140 Mio. Euro) oder die Energie Burgenland (200 Mio. Euro) sowie im Bereich Wasserkraft an den Verbund im Ausmaß von 240 Mio. Euro für den Bau des Pumpspeicherkraftwerks Limberg II in Kaprun.

Für die EU-Ziele 2030 sei der Diskussionsprozess in Gang, eine Entscheidung sei im kommenden Jahr zu erwarten., so Molterer. Es gelte einen Einklang zu finden zwischen den beiden Polen Klimaschutz und positive Effekte der Umweltwirtschaft sowie Wettbewerb.

(Schluss) itz/ivn

WEB http://www.eib.org/

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