Im Rahmen des Sparkurses 09.12.2013 17:58:00

EADS will 5.800 Stellen streichen

Der Abbau von 5.800 Arbeitsplätzen, Werksschließungen und das Zusammenlegen von Verwaltungen sollen die Gewinne künftig wieder kräftiger sprudeln lassen. Die Restrukturierung kostet aber erst einmal Geld. Den genauen Betrag nennt das Unternehmen aber noch nicht. Die Umstrukturierung soll bis Ende 2016 abgeschlossen sein. Hintergrund der Vorgaben von EADS-Chef Tom Enders ist das schwächelnde Rüstungsgeschäft. Arbeitnehmer dürften von diesen Plänen nicht begeistert sein. Sie hatten bereits im Vorfeld gegen die Sparpläne protestiert.

   Der internationale Konzern leidet seit geraumer Zeit unter den Sparzwängen europäischer Regierungen, die bislang zu den Hauptauftraggebern von Rüstungsprodukten gehörten. Die Finanz- und Wirtschaftskrise hatte ihnen aber so schwer zugesetzt, dass sie vor allem bei den Ausgaben für Verteidiungszwecke den Rotstift ansetzen. EADS gelang es seitdem nicht, dieses rückläufige Geschäft durch höhere Exportaufträge wettzumachen.

   Deswegen greift Enders nun hart durch und will sich gesundsparen. Er hat bereits die Zusammenlegung von Rüstung (Cassidian), Raumfahrt (Astrium) und Airbus-Militärgeschäft in eine neue Sparte Airbus Defence and Space beschlossen. Durch den Wegfall von Doppeltätigkeiten und das Zusammenlegen von Verwaltungen sollen so hohe Synergien entstehen. Der Verkauf von Bürogebäuden dürfte zusätzlich Geld in die Kasse spülen.

   Enders plant aktuellen Angaben zufolge eine umfassende Konsolidierung von Standorten in Deutschland, Frankreich, Spanien und Großbritannien. Dazu gehört beispielsweise die Schließung des Standortes Unterschleißheim bei München.

   Die neue Division startet bereits am 1. Januar 2014 auf Führungsebene. Nach Beratungen mit den Betriebsräten, die Mitte 2014 abgeschlossen sein sollen, sollen dann auch die drei Divisionen Airbus Military, Astrium und Cassidian DS integriert sein.

   EADS beschäftigte im Jahr 2012 rund 140.000 Mitarbeiter und setzte mehr als 56 Milliarden Euro um. Frankreich und Deutschland halten jeweils 12 Prozent der Anteile, Spanien 4 Prozent. Den Löwenanteil von Umsatz und Gewinn erwirtschaftet der Konzern in seiner Flugzeugsparte Airbus. Wegen der hohen Nachfrage von Fluggesellschaften nach treibstoffsparenden Maschinen brummt das Geschäft. Die Produktion ist für viele Jahre ausgelastet. Um dieser hohen Bedeutung Rechnung zu tragen, will der Konzern künftig unter dem Namen Airbus Group firmieren.

   Kontakt zur Autorin: Kirsten.Bienk@wsj.com  DJG/kib/mgo   Dow Jones Newswires Von Kirsten Bienk

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