Verträge laufen aus |
11.04.2014 12:00:32
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E.ON und HSH Nordbank steigen bei Desertec aus
E.ON wird den Ende 2014 auslaufenden Kooperationsvertrag mit der Industrieinitiative Desertec (Dii) nicht verlängern, sagte ein Sprecher am Freitag. E.ON habe die Initiative seit 2009 unterstützt, nun werde man sich aber wieder ausschließlich auf eigene Vorhaben konzentrieren. Ein Sprecher von der HSH Nordbank bestätigte Informationen der Süddeutschen Zeitung, wonach die Landesbank bei dem Projekt aussteigt. Zu den Gründen wollte sich die HSH zunächst nicht äußern, verwies aber darauf, dass sich das eigene Engagement bisher in Grenzen gehalten hatte.
Der Ausstieg der beiden Gründungsmitglieder kommt zu einem wichtigen Zeitpunkt, das Jahr 2014 gilt für die Initiative als Schlüsseljahr. Ende des Jahres enden die Verträge mit den knapp 20 Gesellschaftern - Großkonzernen aus der Energie-, Technologie- oder Finanzbranche. Die Dii ringe damit um ihre eigene Zukunft - ein "Aus" der Initiative gelte allerdings als unwahrscheinlich, heißt es in der Süddeutschen Zeitung. Mehrere Großkonzerne halten an der Planungsgesellschaft fest.
Neben RWE und der Deutschen Bank hat auch die Munich Re ihr Engagement unterstrichen: "Wir stehen weiterhin zu der Idee", sagte ein Sprecher des Rückversicherers auf Nachfrage. Darüber hinaus wollte er keinen Kommentar abgeben. "Wir bleiben bei der Dii dabei", hieß es bei RWE; man glaube nach wie vor an die Vision. Entsprechend aüßerte sich auch ein Sprecher der Deutschen Bank.
Die Desertec Industrial Initiative (Dii) hat sich bei ihrer Gründung im Jahr 2009 zum Ziel gesetzt, in Nordafrika einen Markt für erneuerbare Energien zu schaffen. Gemeinsam mit ihren Gesellschaftern und Partnern sollte der Strombedarf in der Region gedeckt und auch Strom nach Europa exportiert werden. Doch an den Zielsetzung gab es immer mehr Kritik, Großunternehmen wie Siemens oder Bosch haben sich bereits aus dem Projekt zurückgezogen.
In der Dii gebe es derzeit intensive interne Debatten über die künftige Strategie, heißt es aus der Gesellschaft - zuletzt vergangene Woche auf einer Gesellschafterversammlung in Dubai, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Während mehrere Konzerne die Dii künftig auch selbst an der Realisierung von Wüstenstromprojekten beteiligen wollen, so die Zeitung, fordern andere die Ausrichtung als reines Beratungsunternehmen.
Dii wollte die Angaben zu neuen Austritten nicht kommentieren. "Veränderungen im Dii-Firmennetzwerk hat es immer gegeben und das wird auch so bleiben", sagte Dii-Chef Paul van Son der Zeitung. Die Gesellschafter hätten sich aber entschieden, die befristete Dii zu einer permanenten Organisation weiter zu entwickeln. "Daran arbeiten wir gerade intensiv." Der Prozess sei "mitten im Gange und längst noch nicht abgeschlossen."
Mitarbeit: Matthias Goldschmidt
DJG/kla/mgo
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