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Teures Joint Venture 12.05.2014 15:36:30

E.ON muss in Brasilien nochmals Millionen nachschießen

Der Versorger muss weitere rund 200 Millionen Euro aufbringen, um das brasilianische Gemeinschaftsunternehmen Eneva zu stabilisieren. Mit dem Betrag werde sich E.ON an zwei Kapitalerhöhungen bei dem Joint-Venture beteiligen, teilte der Konzern am Montag mit. In der Hoffnung auf Wachstum in Brasilien hatte der größte deutsche Energiekonzern zuvor schon rund 1,1 Milliarden Euro aufgewandt.

Die neuen Kapitalmaßnahmen bei Eneva umfassen nach den Angaben des brasilianischen Unternehmens insgesamt bis zu 1,5 Milliarden Brasilianische Real (492 Millionen Euro). E.ON soll in einem ersten Schritt umgerechnet rund 50 Millionen Euro für neue Aktien des brasilianischen Unternehmens aufwenden. Für einen späteren Zeitpunkt ist den Eneva-Angaben zufolge geplant, dass der deutsche Versorger zusätzlich bis zu rund 148 Millionen Euro investiert. E.ON beteiligt sich an den Kapitalerhöhungen demnach ungefähr in einem Ausmaß, das dem Aktienanteil des Versorgers an dem brasilianischen Unternehmen entspricht. Derzeit gehören E.ON 37,9 Prozent der Eneva-Papiere.

Eneva teilte denn auch mit, E.ONs Anteil an dem Unternehmen werde trotz der Kapitalmaßnahmen in keinem Fall über die Grenze von 49,9 Prozent steigen. Der deutsche Konzern ist offenkundig bemüht, die brasilianische Beteiligung in der eigenen Bilanz nicht voll konsolidieren zu müssen. Dies nämlich würde E.ONs Verschuldung stark erhöhen. Unklar blieb zunächst aber, welche Investoren außer dem deutschen Unternehmen neue Eneva-Aktien zeichnen. Derzeit hält der brasilianische Unternehmer Eike Batista 23,9 Prozent an dem brasilianischen Energieunternehmen. Angesichts Batistas angespannter Finanzlage aber scheint es wahrscheinlich, dass sich der Ex-Milliardär verwässern lassen muss.

E.ON indes könnte in Brasilien weiter in die Pflicht geraten: Der deutsche Konzern garantiert Eneva den aktuellen Angaben zufolge, dass das brasilianische Unternehmen sein Kohlekraftwerk Pecém II zu mindestens 50 Prozent verkaufen kann. Sollte sich kein anderer Käufer für die Hälfte der Kraftwerksanteile finden, übernimmt E.ON den 50-Prozent-Anteil zu einem Marktpreis von umgerechnet bis zu 131 Millionen Euro, wie Eneva weiter mitteilte. Eine E.ON-Sprecherin sagte auf Anfrage allerdings, der deutsche Konzern werde auch in dem Fall nicht mehr als die vorgesehenen rund 200 Millionen Euro aufwenden. Sollte E.ON den Kraftwerksanteil übernehmen müssen, könnte E.ON diesen im Rahmen der zweiten geplanten Kapitalerhöhung wieder einbringen, wie aus der Eneva-Mitteilung hervorgeht.

Erst im vergangenen Jahr hatte der deutsche Versorger bei seiner brasilianischen Beteiligung mehr als 700 Millionen Euro nachgeschossen und so das eigene Investment in Südamerika auf insgesamt etwa 1,1 Milliarden Euro erhöht. Batista fiel wegen des Zusammenbruchs seiner Unternehmensgruppe als Stütze des Gemeinschaftsunternehmens aus. Verzögerungen bei der Inbetriebnahme von Kraftwerken führten derweil zu zusätzlichen Kosten.

E.ON gab sich nun gleichwohl optimistisch für das Brasilien-Geschäft. In den vergangenen Monaten seien erhebliche operative Verbesserungen erzielt worden, die eine höhere Verfügbarkeit der Kraftwerke zum Ergebnis hätten, teilte der Konzern mit. Mit einer Kraftwerksleistung von rund 2.400 Megawatt trage Eneva in dem wegen einer lang anhaltenden Dürreperiode angespannten Elektrizitätsmarkt Brasiliens wesentlich zur Versorgungssicherheit bei.

DJG/jhe/mgo

Dow Jones Newswires

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