Prognose bleibt bestehen 12.11.2014 13:42:30

E.ON-Gewinn bricht um ein Viertel ein

Vor diesem Hintergrund bekräftigte der größte deutsche Energiekonzern seine Prognose für das laufende Jahr. Am Aktienmarkt kommen die Zahlen und der Ausblick gut an: Die E.ON-Aktie ist mit einem Plus von 0,8 Prozent der größte Gewinner im DAX. Der Blick auf die reinen Zahlen verdeutlicht allerdings die nach wie vor schwierige Lage des Düsseldorfer Konzerns. Das bereinigte Nettoergebnis, an dem E.ON die Dividende bemisst, schrumpfte von 1,9 auf 1,44 Milliarden Euro. Nach Berücksichtigung von Sondereffekten fiel gar ein Verlust von 14 Millionen Euro an. Im Vorjahr, als Buchgewinne das Ergebnis erhöht hatten, wurde noch ein Milliardengewinn erzielt.

Auch das operative Ergebnis ging zurück - allerdings nicht so stark wie erwartet. Ohne Währungseffekte und dem Verkauf von Beteiligungen hätte der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sogar über dem Vorjahreswert gelegen, schrieb Konzernchef Johannes Teyssen den Aktionären. Das EBITDA liegt in den ersten neun Monaten bei 6,64 Milliarden Euro und damit 7 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. Damit hat sich der Gewinnrückgang verlangsamt: Im ersten Halbjahr war das EBITDA noch um 12 Prozent gesunken. Analysten hatten für den Zeitraum von Januar bis September mit einem Minus von 10 Prozent gerechnet.

"Das ist überraschend stark", sagte ein Händler mit Blick auf das operative Ergebnis. Zudem wurde der höhere operative Cash Flow am Markt positiv aufgenommen. E.ON steigerte die Kennziffer auf 7,54, nach 5,34 Milliarden im Vorjahr.

Wie die Konkurrenten EnBW und RWE leidet E.ON nach wie vor unter den Folgen der Energiewende: Weil staatlich geförderter Strom aus Solar- und Windkraftanlagen bevorzugt ins Netz eingespeist wird, lässt sich Strom aus konventionellen Kraftwerken nur zu sinkenden Preisen verkaufen. Das wirkt sich besonders auf die Ergebnisse der Erzeugungssparte aus.

In den ersten neun Monaten profitierte E.ON dort allerdings von einer ganzen Reihe an Sondereffekten. Obwohl die in den eigenen Kraftwerken erzeugte Strommenge um 13 Prozent sank, kletterte das bereinigte EBITDA in der Sparte um 50 Prozent auf 1,55 Milliarden Euro. Ein Grund dafür: Wegen der vorzeitigen Stilllegung des Atomkraftwerks Grafenrheinfeld muss E.ON keine Kernbrennstoffsteuer mehr zahlen, obwohl hier bis Mai 2015 noch Strom erzeugt wird. Zudem profitierte der Konzern von Kostensenkungen sowie der Auflösung von Rückstellungen. Auch im Geschäft mit den erneuerbaren Energien steigerte E.ON sein Ergebnis.

In der Handelssparte ging der Gewinn hingegen deutlich zurück. Das bereinigte EBITDA sank um mehr als die Hälfte auf 394 Millionen Euro. E.ON führte dies unter anderem auf die fehlenden Einnahmen aus dem im vergangenen Jahr verkauften Gasgeschäft in Ungarn zurück. Den Gewinnrückgang im deutschen Netzgeschäft begründete der Konzern ebenso zum Teil mit Verkäufen. Auch in E.ONs wichtigem Russlandgeschäft fiel das Ergebnis geringer aus als im Vorjahr. Zu schaffen machte dem Konzern vor allem die Schwäche des russischen Rubels.

Insgesamt habe sich das Geschäft aber weiter stabilisiert, sagte E.ON-Chef Johannes Teyssen. Deswegen hält der Energiekonzern auch an seiner Prognose fest. Der nachhaltige Konzernüberschuss dürfte der Prognose zufolge von 2,24 Milliarden Euro auf 1,5 bis 1,9 Milliarden Euro schrumpfen. Bereinigt um Sondereffekte und vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen rechnet E.ON weiterhin mit einem Ergebnis zwischen 8,0 und 8,6 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr wurden 9,3 Milliarden Euro erzielt. Dies war vor allem wegen mehrerer Sondereffekte bereits ein Rückgang um 1,5 Milliarden Euro gegenüber dem Jahr 2012.

   DJG/jen/kla

   Dow Jones Newswires

   Von Jenny Busche

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