Einfach Bitcoin kaufen: Mit dem Code "FINANZEN" sparen Sie 21% der Gebühren für 6 Monate bei Coinfinity. Jetzt loslegen -w-
11.02.2015 11:36:30

Dürr plant nach Homag-Kauf zunächst keine weiteren Übernahmen

   Von Ilka Kopplin

   Dürr will die Homag-Übernahme aus dem vergangenen Jahr erst einmal verdauen, bevor weitere Zukäufe anstehen. "Wir dürfen uns nicht verzetteln", sagte Vorstandschef Ralf Dieter während eines Gesprächs mit Journalisten. Dieses Jahr sei nicht mehr mit weiteren Zukäufen zu rechnen. Mit Homag hat das Unternehmen mittelfristig große Pläne, vor allem in China.

   Der Spezialist für Lackieranlagen aus Bietigheim-Bissingen hatte im vergangenen Sommer viele in der Branche mit der Übernahme von Homag überrascht. Denn Homag stellt Maschinen zur Holzverarbeitung her, beliefert größtenteils die Möbelindustrie. Dürr macht dagegen den größten Teil des Umsatzes mit der Automobilbranche.

   Vorstandschef Dieter begründete, Dürr habe nach einem weiteren Standbein außerhalb der Automobilindustrie gesucht. Zwar sehe der Konzern auch weiterhin Wachstum in der Auto-Branche und das vor allem in China, aber das habe auch seine Grenzen. Denn gerade im Geschäft mit schlüsselfertigen Lackierereien sei Dürr bereits weltweit führend, der Anteil am Weltmarkt betrage in diesem Segment mehr als 40 Prozent. Von daher habe man in der Automobilindustrie nur noch "begrenzte Möglichkeiten" gesehen, sich noch weiter aufzustellen, erklärte Ralph Heuwing, der in Personalunion bei Dürr für die Finanzen zuständig ist und den Vorstandsvorsitz bei Homag innehat.

   Nun konzentrierten sich Dürr und Homag erst einmal auf die weitere Integration. Der nächste Schritt wird dabei die außerordentliche Hauptversammlung von Homag am 5. März sein, auf der über den Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag entschieden wird. Das dürfte allerdings nur eine Formalität sein, denn Dürr verfügt direkt und indirekt insgesamt über 78 Prozent der Stimmen.

   Dabei rechnet das Dürr-Management schon jetzt mit langwierigen Spruchstellenverfahren. "Es gibt Berufskläger, die Nachverhandlungen anstreben", erklärte CFO Heuwing. Dürr hatte den Homag-Aktionären ein Abfindungsangebot von 29,47 Euro je Aktie gemacht. Der Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag trete aber dennoch in Kraft, bekräftigten die Manager. Denn gegen den eigentlichen Beschluss der außerordentlichen Hauptversammlung erwarte man keine Anfechtungsklagen.

   Für Homag sieht das Management in den kommenden Jahren denn noch viel Potenzial, gerade in China. Dort wolle das Unternehmen zukünftig noch mehr Maschinen speziell für den lokalen Markt anbieten. Zudem wolle man bei Homag überall das gleiche Software-System einführen, um die Effizienz im Unternehmen weiter zu steigern. "Homag arbeitet noch nicht so prozessorientiert, wie man es sich vielleicht vorstellt", sagte Homag-Chef Heuwing.

   Durch eine Reihe solcher Maßnahme sei deshalb noch viel Potenzial für weitere Effizienzsteigerungen vorhanden, sagte Heuwing mit Blick auf die vorläufigen Zahlen aus dem Bewertungsgutachten. Demnach stiegen die Erlöse bei Homag im vergangenen Jahr auf 931,4 Millionen Euro nach rund 789 Millionen Euro im Vorjahr. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern lag bei 35,5 Millionen Euro. Unterm Strich blieben davon noch 21,1 Millionen nach 18,4 Millionen im Vorjahr übrig.

   Wie viel Homag als fünfte Division im Dürr-Konzern zukünftig zu Umsatz und Ergebnis beisteuert, ließen die Manager noch offen. "Die Ziele für Homag sind noch nicht ausgerufen", sagte Heuwing. Man sei derzeit dabei, Maßnahmen für die kommenden drei bis fünf Jahre zu erarbeiten. Voraussichtlich im Frühjahr werde man auf einer Kapitalmarktveranstaltung weitere Aussagen zur Strategie machen.

   Dürr hatte bisher zum Ziel, den Umsatz bis zum Jahr 2017 auf die Bandbreite zwischen 2,8 und 3,0 Milliarden Euro zu steigern, die Ebit-Marge sollte dabei das Niveau aus dem Jahr 2013 mit 8,4 Prozent mindestens beibehalten. Durch die Homag-Übernahme werde das Umsatzziel bereits im laufenden Jahr übertroffen, heißt es auf der Internetseite des Dürr-Konzerns.

   Weitere Details zur gemeinsamen Strategie wollte das Management jedoch nicht nennen. "Wir haben noch kein neues Umsatzziel", sagte CEO Dieter. Auch die Frage, ob das Rendite-Niveau beibehalten werden solle, ließ CFO Heuwing offen. "Wir wollen uns da noch nicht festlegen". Es gebe immer eine gewisse Erwartungshaltung, aber die Ziele müssten auch erreichbar sein, erklärte Dieter.

   Der Dürr-Vorstandschef zeigte sich derweil mit dem Verlauf des vergangenen Geschäftsjahres sehr zufrieden. "Es wird keine Überraschungen geben, die Zahlen sehen ordentlich aus", sagte er, ohne weitere Details zu nennen. Dürr legt am 9. März seine Geschäftszahlen für das Jahr 2014 vor. Für das Gesamtjahr erwartete Dürr zuletzt eine Ebit-Marge von rund 9 Prozent, nach 8,4 Prozent im Jahr 2013. Beim Umsatz rechnet der Konzern mit 2,3 Milliarden. Der Ordereingang soll das obere Ende der Zielspanne von 2,3 bis 2,5 Milliarden Euro erreichen.

   Kontakt zum Autor ilka.kopplin@wsj.com

   DJG/iko/kla

   (END) Dow Jones Newswires

   February 11, 2015 05:15 ET (10:15 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 05 15 AM EST 02-11-15

Nachrichten zu Homagmehr Nachrichten

Keine Nachrichten verfügbar.

Analysen zu Homagmehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Dürr AG 21,82 0,00% Dürr AG
Homag 37,80 0,00% Homag