16.03.2016 13:34:47

Dt. Börse/LSE wollen Kostensynergien stufenweise erzielen

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die aus einer Fusion zwischen der Deutsche Börse und der London Stock Exchange (LSE) entstehende neue Gruppe, deren zukünftiger Name noch nicht feststeht, strebt Kostensynergien von jährlich 450 Millionen Euro an. Diese sollen stufenweise erzielt werden, teilten die Unternehmen im Rahmen einer Telefonkonferenz mit Journalisten mit. Die mit der Hebung des Synergiepotenzials bezifferten Einmalkosten gaben die Börsenbetreiber mit rund 600 Millionen Euro an.

   Im ersten Jahr sollen 50 Prozent der angestrebten Einsparungen erzielt werden, im zweiten Jahr 75 Prozent und im dritten Jahr dann 100 Prozent. Kostenersparnisse sollen mit geplanten 50 Prozent vor allem im IT-Bereich erzielt werden. Unter anderem sollen Handels- und Post-Trade-Plattformen harmonisiert werden, Projektausgaben durch eine Optimierung der IT-Infrastruktur reduziert sowie Doppelungen bei zentralen IT-Funktionen vermieden werden.

   Erhebliches Potenzial sehen die Unternehmen auch bei Umsatzsynergien. Diese wurden bislang allerdings nicht quantifiziert. Deutsche Börse und LSE verweisen unter anderem auf die Möglichkeit des Cross-Selling von Daten-, Analyse- und Informationsprodukten, die Weiterentwicklung von Handels- und Clearingprodukten oder verbesserte Angebote der Eigen- und Fremdkapitalbildung für börsennotierte und Pre-IPO-Unternehmen.

   Auf Basis der 2015er-Zahlen liegt der Verschuldungsgrad der neuen Gruppe, der sich aus dem Verhältnis zwischen Verbindlichkeiten und EBITDA berechnet, bei 1,7. Der Verschuldungsgrad soll mittelfristig auf 1 gesenkt werden. Dadurch soll ausreichend finanzieller Spielraum geschaffen werden, um zusätzliche strategische Initiativen auch zukünftig finanzieren zu können. Auch will die neue Gruppe eine progressive Dividendenpolitik betreiben.

   Die Fusion soll bis Ende 2016/Anfang 2017 abgeschlossen werden. Die Fusion muss von 75 Prozent der Aktionäre der Deutschen Börse gebilligt werden. Bei der LSE müssen mindestens 50 Prozent der abstimmenden Aktionäre dem Zusammenschluss zustimmen, die mindestens 75 Prozent des Aktienkapitals repräsentieren.

   Mit Blick auf ein mögliches Gegengebot für die LSE aus Amerika, gab sich Deutsche-Börse-Chef Carsten Kengeter gelassen. Bislang habe die ICE lediglich ein Interesse bekundet. Es gelte, sich auf das zu konzentrieren, was auf dem Tisch liege. Falls die ICE einen Übernahmekampf um die LSE starten sollte, muss sie laut britischem Recht bis spätestens 29. März eine Offerte vorlegen. Eine Break-Up-Fee für den Fall eines Scheiterns der geplanten Fusion haben Deutsche Börse und LSE nicht vereinbart.

   Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/jhe

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   March 16, 2016 08:14 ET (12:14 GMT)

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