23.06.2014 09:24:32

Ein Drittel der Eurozonen-Banken rechnet mit Kapitalerhöhung

   Von Max Colchester

   Fast ein Drittel der Banken in der Eurozone gehen davon aus, dass sie Kapital aufnehmen müssen, um künftige Stresstest zu bestehen. Das ergab eine Umfrage der Unternehmensberatung Ernst & Young.

   In einer anonymen Umfrage unter 294 Banken in ganz Europa gaben 22 an, sie rechneten damit, nach Stesstests Kapital aufnehmen zu müssen. Weitere 43 Institute sagten, sie "müssten das vielleicht". Laut Ernst & Young, können damit 30 Prozent der Banken in der Eurozone eine Kapitalerhöhung nicht ausschließen, während 8 Prozent das für wahrscheinlich halten. Die deutschen Banken sind dabei am zuversichtlichsten, diesen Weg nicht gehen zu müssen, während die Banken in Spanien am wenigsten zuversichtlich sind.

   Die Umfrage kommt zu einer Zeit, da Europas Banken mit den Behörden daran arbeiten, sicherzustellen, dass die Beteiligungen in ihren Bilanzen richtig bewertet werden. Banken der Eurozone, die bei dieser sogenannten Asset-Quality-Review (AQR)durchfallen, haben danach sechs Monate Zeit, um frisches Kapital aufzunehmen - zum Beispiel, indem sie ihre Gewinne einbehalten oder Aktien verkaufen.

   Die Ergebnisse des nächsten europaweiten Stresstests werden im Oktober erwartet, kurz bevor die Europäische Zentralbank die Aufsicht über die Großbanken der Eurozone von den nationalen Behörden übernimmt. In der ganzen Region haben die Banken allerdings bereits Maßnahmen zur Stärkung ihrer Bilanzen ergriffen und allein in diesem Jahr insgesamt rund 35 Milliarden US-Dollar aufgenommen.

   Rund 30 Prozent der Banken dürften zudem ihre Rückstellungen für Forderungsverluste in diesem Jahr erhöhen. Banken in Spanien und Österreich werden ihre Rückstellungen dabei am wahrscheinlichsten aufstocken, ergab die Umfrage.

   Nur wenige Bankmanager gehen allerdings davon aus, dass deswegen ihre Vergütungen sinken werden. Die meisten Banker erwarten demnach, dass ihre Bezahlung in etwa auf dem aktuellen Niveau bleibt, 28 Prozent rechnen sogar mit einer Gehaltserhöhung, so das Ergebnis der Umfrage, die im März durchgeführt wurde.

   In den meisten Märkten rechnen die Banken damit, dass sich durch die schon laufende Bilanzprüfung (Asset Quality Review - AQR) der EZB eine mögliche größere Konsolidierung in der europäischen Bankenbranche verzögern dürfte. Da die europäische Wirtschaft noch mitten in der Erholung steckt und angesichts der anstehenden Bankenbilanzprüfung dürften die Institute sich bei größeren Zukäufen in nächster Zeit zurückhalten.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   June 23, 2014 03:04 ET (07:04 GMT)

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