22.10.2015 15:50:45

Draghi zufolge ist Ölpreisrückgang stärker als gedacht ein Nachfragephänomen

   Von Hans Bentzien

   FRANKFURT/VALLETTA (Dow Jones)--EZB-Präsident Mario Draghi hat seine Einschätzung einer sehr wesentlichen Ursache der sehr niedrigen Inflation revidiert. Bei seiner Pressekonferenz in Valletta (Malta) sagte Draghi, der Ölpreisrückgang sei stärker als bisher gedacht ein Nachfragephänomen. Wörtlich sagte der EZB-Präsident: "Bisher haben wir immer gesagt, dass der Ölpreisrückgang ein Angebotsfaktor ist und nur zu einem kleinen Teil nachfragebedingt. Jüngste Analysen zeigen, dass wir da etwas vorsichtiger sein sollten." Insofern, als die Investitionen der Ölindustrie auf bestimmten Annahmen zur Nachfrage beruhten und sich diese Erwartungen später nicht erfüllten, sei der niedrige Ölpreis auch ein Nachfragefaktor.

   Kritiker der sehr lockeren EZB monieren, dass diese mit ihrer Geldpolitik auf eine niedrige Inflation reagiere, die maßgeblich von einer nicht beeinflussbaren Größe, dem Ölpreis, ausgelöst werde. Der Ölpreisrückgang seinerseits sei die Folge einer von der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) geduldeten hohen Produktion.

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

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   October 22, 2015 09:24 ET (13:24 GMT)

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