Protokolle werden öffentlich 03.07.2014 16:35:32

Draghi: EZB-Rat tagt seltener

In seiner Pressekonferenz zur Erläuterung des jüngsten Zinsbeschlusses machte Draghi außerdem deutlich, dass die EZB solche Banken bei der Zuteilung neuer Langfristkredite bevorzugen will, die ihre Kreditvergabe an Unternehmen in letzter Zeit erhöht haben. Draghi bekräftigte die Bereitschaft der EZB, Kreditverbriefungen anzukaufen.

Der EZB-Präsident begründete den etwas gestreckten Sitzungsrhythmus vor allem mit der an den Finanzmärkten herrschenden Erwartung weiterer geldpolitischer Aktionen. Die Notwendigkeit, so häufig zu beraten, habe "Marktreaktionen hervorgerufen, die oft nichts mit den Realitäten zu hatten". Außerdem hätten logistische Gründe und die Notwendigkeit, Sitzungsprotokolle anzufertigen, eine Rolle gespielt.

Nach Draghi Angaben ist immer noch nicht klar, wie genau diese Protokolle aussehen sollen. Der EZB-Rat müsse noch entscheiden, ob das Abstimmungsverhalten der Ratsmitglieder veröffentlicht werden solle, sagte er. Die Streckung des Sitzungskalenders wurde laut Draghi nicht mit der US-Notenbank abgestimmt. Eine Synchronisierung mit anderen Zentralbanken gebe es nicht, sagte er.

Der EZB-Präsident machte deutlich, dass die Zentralbank bei der Vergabe neuer Langfristkredite jene Banken bevorzugen will, die ihre Nettokreditvergabe an Unternehmen gesteigert haben. Die so genannten TLTROs sollen einer höheren Vergabe von Unternehmenskrediten dienen. Details dazu wird die EZB am Nachmittag bekannt geben.

Draghi betonte die Bereitschaft der EZB zum Ankauf von Kreditverbriefungen (Asset-backed Securities - ABS). Die oft geäußerte Einschätzung, dass der europäische ABS-Markt zu klein sei, sei falsch, sagte Draghi. Sein Volumen liege vielmehr bei 1.400 Milliarden Euro. "Es ist nicht wahr, dass dieser Markt zu klein ist", sagte er und fügte hinzu: "Unser Job ist noch nicht beendet." Die EZB sei bereit, auch unkonventionelle Instrumente einzusetzen.

Der EZB-Präsident versuchte zudem den Eindruck zu zerstreuen, dass die EZB Wertpapierkäufe erst für die fernere Zukunft ins Auge fasst. Zwar wolle man durchaus sehen, welche Wirkungen die neuen Kredite entfalteten, doch hänge die Reihenfolge der verschiedenen Instrumente letztlich vom Ausblick für die Preisstabilität ab, sagte Draghi.

Er bekräftige seine Aussage, dass die EZB-Zinsen ihre Untergrenze erreicht haben, sagte aber auch: "Kann ich technische Anpassungen bei den Zinsen ausschließen? Das kann ich sicher nicht." Draghi verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass eine Einengung des Leitzinskorridors "kontraproduktiv" sei.

(FRANKFURT) Dow Jones Newswires

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