"Was für eine Schande" |
15.07.2014 09:58:48
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Jahresprognose gesenkt: Drägerwerk-Aktie gibt deutlich nach
Der Grund für den Absturz der Drägerwerk-Papiere ist eine gesenkte Jahresprognose. Bereits im Auftaktviertel lief es für die Lübecker deutlich schlechter als im Vorjahr. Für 2014 rechnet Drägerwerk deshalb nur noch mit einem Umsatzplus von zwei bis vier Prozent. Zuvor hatte das Unternehmen mit einem Plus von drei bis sechs Prozent gerechnet. Die derzeitige Euro-Stärke ist dabei nicht berücksichtigt. Diese sollte sich mit über zwei Prozentpunkten negativ auf das Wachstum auswirken.
Zudem werde die Bruttomarge voraussichtlich nicht das Niveau des Vorjahres erreichen, hieß es weiter. Die Ebit-Marge einschließlich Währungseffekten prognostiziert Dräger nun für das Gesamtjahr zwischen 4,5 und 6,5 Prozent. Bereits im Mai hatten die Lübecker ihre Erwartungen für die Marge auf den unteren Bereich der Bandbreite von 8,0 bis 10,0 Prozent eingegrenzt.
AKTIEN GEBEN DEUTLICH NACH - "WAS FÜR EINE SCHANDE"
An der Börse kamen die Nachrichten schlecht an: Drägerwerk-Titel sackten im vorbörslichen Handel um fast acht Prozent ab. "Was für eine Schande", urteilte ein Börsianer. Das Unternehmen habe im vergangenen Jahr zweimal seine Schätzungen nach unten angepasst und im laufenden Jahr bereits wegen der Margenentwicklung Alarm geschlagen. Es seien absolut keine Verbesserungen in Sicht.
Neben dem starken Euro machen Drägerwerk vor allem deutlich schlechter laufende Geschäfte in Russland, aber auch eine geringere Nachfrage in den USA zu schaffen. Zudem entwickelten sich einige Länder im asiatisch-pazifischen Raum schwächer.
GEWINNEINBRUCH IM QUARTAL
Überraschend legte der Konzern zudem Eckdaten für das zweite Quartal vor. Nach vorläufigen Berechnungen schrumpfte der operative Gewinn (Ebit) mit 15 Millionen Euro auf weniger als die Hälfte. Der Umsatz ging um 1,2 Prozent auf 559,9 Millionen Euro und der Auftragseingang um 2,3 Prozent auf 574,8 Millionen Euro zurück. Die endgültigen Zahlen will Drägerwerk am 31. Juli veröffentlichen.
Aufgrund der schlechteren Geschäftsentwicklung will der Medizin- und Sicherheitstechnik-Hersteller seine mittelfristige Prognose überprüfen. Angepasst werden soll die Planung aber erst nach dem Vorliegen der Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2014. Dräger arbeite an einem Maßnahmenpaket, das die Effizienz kurz- bis mittelfristig steigern soll.
/he/mis
LÜBECK (dpa-AFX)
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