Hohe Umbaukosten 03.02.2016 11:49:40

Drägerwerk kürzt Dividende drastisch - Aktie verliert

Gründe seien die enttäuschende Ergebnisentwicklung und der laufende Konzernumbau, teilte die im TecDAX notierte Gesellschaft am Dienstagabend überraschend mit. Drägerwerk will den Aktionären daher für 2015 lediglich eine Dividende von 0,13 Euro pro Stammaktie und 0,19 Euro pro Vorzugsaktie zahlen. Für das Jahr 2014 hatten die Lübecker noch jeweils 1,20 Euro mehr ausgeschüttet. Erst wenn sich das Ergebnis wieder deutlich verbessert und stabilisiert habe, werde über die künftige Dividendenpolitik entschieden.

Der Medizin- und Sicherheitstechnik-Hersteller hat die Anleger am Mittwoch damit zunächst in die Flucht getrieben. Im anfänglichen Schock fielen die Papiere bis auf 54,30 Euro. Sie erholten sich zuletzt aber ein gutes Stück und notierten vergleichsweise moderate 2,64 Prozent im Minus bei 59,01 Euro. Die vorläufigen Zahlen des Medizin- und Sicherheitstechnik-Herstellers hätten die niedrigen Markterwartungen allerdings deutlich übertroffen, schrieb Analyst Scott Bardo von der Privatbank Berenberg. Die Änderung der Ausschüttungspolitik hält er vor allem für die Inhaber der Genussscheine des Unternehmens für ungünstig. Aktionäre dürften dagegen von Rückkäufen profitieren.

Drägerwerk hatte 2012 rund 40 Prozent der ausgegebenen Genussscheine zurückgekauft, um die Eigenkapitalquote zu erhöhen. Die Genussschein-Inhaber erhalten im Gegensatz zu einem normalen Aktionär das Zehnfache der Dividende einer Vorzugsaktie.

Im vergangenen Jahr steigerte Drägerwerk seinen Umsatz nach ersten Berechnungen auch dank der Euro-Schwäche um 7,2 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sackte hingegen um 63 Prozent auf rund 67 Millionen Euro ab. Die Marge - der Anteil des operativen Gewinns am Umsatz - schrumpfte von 7,3 auf 2,6 Prozent.

Vor allem in Deutschland sowie in den Regionen Asien-Pazifik, Naher und Mittlerer Osten sowie Afrika verzeichnete Dräger nach eigenen Angaben ein starkes Jahresendgeschäft. Der Auftragseingang ging dabei aber zurück. Umbaukosten drückten das Ergebnis allein im Schlussquartal um 30 Millionen Euro nach unten. Auch für das laufende und kommende Jahr rechnen die Lübecker mit weiteren Umbaukosten von jeweils rund 10 Millionen Euro.

Am 9. März will Drägerwerk den kompletten Jahresbericht vorlegen und einen Ausblick auf das laufende Jahr geben. Zudem will der Vorstand dann Details zum laufenden Sparprogramm bekanntgeben. Zuletzt machten vor allem schleppende Geschäfte in China und Brasilien dem Medizin- und Sicherheitstechnik-Hersteller zu schaffen. Aber auch in den USA lief es nicht wie geplant. Das Unternehmen hatte seine Prognose im vergangenen Jahr mehrfach gekappt.

/mne/stw/stb

LÜBECK (dpa-AFX)

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