Zustandekommen fraglich 12.06.2015 09:22:41

Dish arbeitet weiter an T-Mobile-US-Offerte

Derzeit liefen Gespräche mit Banken über die Finanzierung eines Baranteils, der sich bis auf 15 Milliarden Dollar belaufen könnte, berichtete das "Wall Street Journal" (WSJ) am späten Donnerstagabend. Das Blatt berief sich dabei auf mit der Sache vertraute Personen. Dish wolle im Falle eines Übernahmeversuchs allerdings den Großteil in Aktien bezahlen. Die gesamte Höhe des Gebots für den viertgrößten Mobilfunker der USA sei aber nach wie vor unklar. T-Mobile US ist an der Börse derzeit knapp 31 Milliarden Dollar wert - Dish kommt auf 33,7 Milliarden Dollar.

Die Deutsche Telekom hält im Moment noch zwei Drittel an ihrer US-Tochter und soll dem Bericht zufolge nach einem möglichen Zusammenschluss von Dish und T-Mobile US weiterhin an dem fusionierten Unternehmen beteiligt bleiben. Es sei aber auch noch unklar, ob es überhaupt zu einem Gebot kommt. Derzeit sehe es nicht danach aus, dass es Dish-Chef Charlie Ergen eilig damit habe. Die derzeit laufenden Verhandlungen mit den Banken über eine mögliche Finanzierung seien aber ein Beleg, dass der schwer kalkulierbare Ergen mit seinen Ankündigungen, sich im Mobilfunkgeschäft einzukaufen, bald ernst machen könnte.

Vergangene Woche hatte das "WSJ" bereits berichtet, dass sich Dish und T-Mobile in der bei Fusionen wichtigen Führungsfrage geeinigt haben. Demnach soll T-Mobile-Chef John Legere das gemeinsame Unternehmen führen, während Ergen Verwaltungsratschef werden soll. Legere hatte damals gesagt, dass dieses Gerücht keinen Kommentar verdiene.

Die Telekom hatte auf dem Höhepunkt der Dotcom-Blase Anfang des Jahrtausends den US-Mobilfunker Voicestream übernommen. Unter anderem wegen der daraus entstandenen hohen Schulden wollte der Konzern das US-Geschäft 2011 an AT&T verkaufen, scheiterte jedoch am Widerstand der US-Wettbewerbshüter. Im vergangenen Jahr gab es immer wieder Spekulationen über einen Verkauf von T-Mobile. Zu den damaligen Interessenten soll auch schon Dish gehört haben. Die Telekom selbst ist offen für eine Trennung - wenn der Preis stimmt.

Telekom-Chef Timotheus Höttges soll einem Bericht der "New York Post" von Anfang der Woche zufolge nicht so sehr an einer Fusion der US-Tochter mit Dish interessiert sein - zumindest vorerst. Er ziehe eine Zusammenarbeit mit Sprint vor - etwa bei der gegenseitigen Nutzung der Netze oder doch eine Fusion mit dem Unternehmen, das die Nummer drei im Land ist. Erst danach könnte Dish dazukommen, um das Angebot für die Kunden zu erweitern, soll er bei einer Investorenveranstaltung gesagt haben. Sprint war 2014 dem Vernehmen nach ebenfalls an einer Übernahme von T-Mobile US interessiert, soll sich aber wegen möglicher kartellrechtlicher Bedenken zurückgezogen haben.

dpa-AFX

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