05.02.2014 20:20:33
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Devisenmarkt-Manipulation zieht immer weitere Kreise
Von Chiara Albanese, Shayndi Raice und Katie Martin
Die Aufarbeitung der möglichen Manipulation von Devisenkursen durch Banken hat am Mittwoch deutlich an Schwung gewonnen. Gleich bei mehreren Banken rollten Köpfe von Devisenhändlern, oder sie verließen das Unternehmen aus eigenen Stücken. Zudem verstärkten die amerikanischen Behörden ihren Druck. Mehr als ein Dutzend Geldhäuser wurden aufgefordert, Dokumente bei der Finanzdienstleistungsaufsicht des Bundesstaates New York einzureichen.
Schon am Morgen war bekannt geworden, dass die Deutsche Bank wegen des Skandals um mögliche Wechselkursmanipulationen drei Devisenhändler vor die Tür gesetzt hat. Die Mitarbeiter, die in New York gearbeitet hatten, waren vor kurzem bereits suspendiert worden.
Am Nachmittag folgte dann der Chef der Devisenmarktabteilung bei der Citigroup. Das Institut wird den hochrangigsten Banker in diesem Geschäft, Anil Prasad, verabschieden. Seit 28 Jahren ist der Manager bei der Citigroup, seit 7 Jahren leitet er das Devisengeschäft. Nun heißt es in einem internen Memo, Prasad werde sich "anderen Interessen" widmen. Der Manager war für eine Erklärung zu seinem Abgang nicht zu erreichen. Aus Kreisen hieß es, mit den laufenden Ermittlungen der Behörden habe sein Ausscheiden nichts zu tun.
Am frühen Abend traf es dann Steven Cho bei Goldman Sachs. Der Partner und Chef des Devisenhandels bei der Investmentbank steht vor seinem Ausscheiden, wie ein Informant berichtete. Auf telefonische Nachfrage wollte Cho nicht sagen, in welchem Beschäftigungsverhältnis er sich aktuell bei Goldman befindet oder welche Karrierepläne er hat. Auch Cho war langjährig bei seinem Arbeitgeber beschäftigt. Er war 1996 zu Goldman Sachs gestoßen, wo er im Jahr 2010 zum Partner aufstieg. Bei Goldman war es der erste Abgang eines hochrangigen Händlers im Devisenmarktbereich, seit der Verdacht von Manipulationen vergangenen Herbst aufgekommen war.
Die Aufsichtsbehörden gehen weltweit dem konkreten Verdacht nach, dass Banker bei den viel beachteten Referenzkursen für Währungen getrickst haben könnten. Mehr als ein Dutzend große Banken wurden deshalb um Auskünfte gebeten. Mehrere Finanzinstitute hatten als Reaktion auf die Ermittlungen bereits vor einigen Monaten insgesamt mehr als ein Dutzend Mitarbeiter suspendiert oder entlassen.
Den Ermittlungen der Behörden weltweit schloss sich am Mittwoch der Bundesstaat New York an. Der dortige Finanzmarktregulierer forderte mehr als Dutzend Banken auf, Dokumente über ihre Praktiken im Devisenhandel offenzulegen. In einem Brief forderte der Chef der Aufsicht, Benjamin Lawsky, die Banken Goldman Sachs, Deutsche Bank, Credit Suisse und weitere auf, Unterlagen auszuhändigen. Goldman und Credit Suisse wollten dies nicht kommentieren, bei der Deutschen Bank in den USA war niemand zu erreichen.
Laut einem Informanten hat Lawsky seine eigenen Ermittlungen aufgenommen, weil auch andere Behörden weltweit dem Verdacht auf Manipulationen am Devisenmarkt nachgehen.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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February 05, 2014 11:45 ET (16:45 GMT)
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