Nach scharfem Einbruch 16.08.2016 12:45:00

ZEW-Konjunkturerwartungen in Deutschland erholen sich von Brexit-Schock

Der Indikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) stieg um 7,3 Punkte auf plus 0,5 Zähler, wie das ZEW am Dienstag mitteilte. Bankvolkswirte hatten allerdings einen etwas stärkeren Anstieg auf 2,0 Punkte erwartet.

Die Bewertung der aktuellen Lage hellte sich deutlicher auf als erwartet. Sie stieg um 7,8 Punkte auf 57,6 Zähler. Erwartet wurden lediglich 50,2 Punkte. Im Juli hatte sich die Konjunkturlage, besonders deutlich aber die Erwartungshaltung der befragten Analysten eingetrübt. Als Grund galt das überraschende Votum der Briten, der Europäischen Union nicht mehr angehören zu wollen.

ERHOLUNG VOM BREXIT-SCHOCK

"Die ZEW-Konjunkturerwartungen erholen sich etwas vom Brexit-Schock", kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach die aktuellen Umfrageergebnisse. Allerdings erschwerten vor allem politische Risiken einen optimistischeren Konjunkturausblick. "Auch besteht weiterhin Unsicherheit bezüglich der Widerstandsfähigkeit des EU-Bankensektors." Derzeit stehen vor allem die italienischen Banken im Fokus, die einen Berg an notleidenden oder ausfallbedrohten Krediten vor sich her schieben.

Bankvolkswirte kommentierten die Zahlen nüchtern. Volkswirte der BayernLB wiesen darauf hin, dass der ZEW-Index sowohl schwankungsanfällig als auch in seiner Aussagekraft für das Wirtschaftswachstum begrenzt sei. Als Indiz, dass der Brexit spurlos an der Konjunktur in Kontinentaleuropa vorübergehen werde, sollte der Anstieg des Indikators dennoch nicht gesehen werden. "Der Brexit wird spürbare Auswirkungen auf die Wirtschaft in Europa haben", sind sich die Analysten gewiss.

AUFHELLUNG IM EURORAUM UND GROSSBRITANNIEN

Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone hellten sich unterdessen noch deutlicher als für Deutschland auf. Sie stiegen um 19,3 Punkte auf 4,6 Zähler. Die Bewertung der Konjunkturlage fiel nur etwas besser als im Vormonat aus. Für Großbritannien hellte sich die Erwartungshaltung der befragten Finanzmarktexperten auf, die Lagebewertung gab jedoch deutlich nach.

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MANNHEIM (dpa-AFX)

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