Deutschland: Inflation verharrt auf tiefstem Stand seit über vier Jahren

WIESBADEN (dpa-AFX) - Der Preisauftrieb in Deutschland hat sich trotz einer abflauenden Konjunktur nicht weiter abgeschwächt. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden nach einer ersten Schätzung mitteilte, lagen die Verbraucherpreise im August 0,8 Prozent höher als vor einem Jahr. Damit verharrt die Inflationsrate weiter auf dem tiefsten Stand seit Februar 2010. Volkswirte hatten dies erwartet. Im Monatsvergleich zeigten sich die Verbraucherpreise im August ebenfalls wie erwartet unverändert.

Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) stieg im August ebenfalls um 0,8 Prozent zum Vorjahr und hielt sich unverändert zum Vormonat. Dies war am Markt ebenfalls erwartet worden. Der HVPI ist für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) maßgebend. Sie strebt für den gesamten Euroraum eine Rate von knapp zwei Prozent an, die aber lange nicht mehr erreicht wurde.

WEITERER DRUCK AUF EZB?

Am Freitag werden die Statistiker von Eurostat die mit Spannung erwarteten Inflationszahlen für die Eurozone veröffentlichen. Ein erneuter Rückgang der Teuerung dürfte die EZB unter Druck setzen, die Geldpolitik möglicherweise bereits in der kommenden Woche weiter zu lockern.

Die endgültigen Preisdaten für August wird das Statistische Bundesamt am 11. September veröffentlichen./jkr/stb