Deutschland: Inflation fällt auf tiefsten Stand seit Anfang 2010

WIESBADEN (dpa-AFX) - Der Preisauftrieb in Deutschland hat sich im Juli von bereits niedrigem Niveau aus weiter abgeschwächt. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in einer zweiten Schätzung bekannt gab, lagen die Verbraucherpreise im Juli 0,8 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Das ist die niedrigste Rate seit Februar 2010, also seit knapp viereinhalb Jahren. Im Juni hatte sie noch bei 1,0 Prozent gelegen. Im Monatsvergleich stieg das Preisniveau um 0,3 Prozent. Vorläufige Daten von Ende Juli wurden damit bestätigt.

Größere Preisanstiege gab es zuletzt nur noch bei Dienstleistungen. Dort lagen die Preise im Juli vor allem wegen höherer Mieten 1,5 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Die Preise für Waren und Nahrungsmittel stagnierten dagegen mit jeweils plus 0,1 Prozent. Die Energiepreise fielen gegenüber Juli 2013 um 1,5 Prozent. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise hätte die gesamte Teuerungsrate 0,4 Prozentpunkte höher bei 1,2 Prozent gelegen.

Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex HVPI, der für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank maßgebend ist, stieg im Juli um 0,8 Prozent zum Vorjahresmonat und um 0,3 Prozent zum Vormonat. Auch hier bestätigten die Statistiker vorläufige Zahlen. Im gesamten Euroraum liegt die Teuerung mit 0,4 Prozent derzeit auf dem tiefsten Stand seit Herbst 2009./bgf/fbr