ATX und DAX legen zu 24.11.2014 11:00:49

ifo-Index in Deutschland steigt überraschend

Überraschendes Hoffnungszeichen für die deutsche Wirtschaft: Die Stimmung in den Unternehmen hat sich nach sechs Rückgängen in Folge im November unerwartet aufgehellt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex verbesserte sich deutlich von 103,2 Punkte im Vormonat auf 104,7 Punkte, wie das Ifo Institut für Wirtschaftsforschung am Montag in München mitteilte. Volkswirte hatten mit einer weiteren Eintrübung gerechnet. "Der Abschwung ist zumindest unterbrochen", erklärte Ifo-Chef Hans-Werner Sinn.

Die Unternehmen schätzten im November sowohl ihre derzeitige Lage, als auch ihre Aussichten für die kommenden sechs Monate besser ein. Während der Lage-Index von 108,4 Punkte auf 110,0 Punkte stieg, verbesserte sich der Erwartungsindex von 98,3 auf 99,7 Punkte.

Damit wächst die Hoffnung, dass Unternehmen wieder mehr investieren und so die maue Konjunktur anschieben. Positive Signale kamen zuletzt vor allem vom Privatkonsum. Die Kauflust der deutschen Verbraucher hatte Deutschland auch vor dem Absturz in die Rezession bewahrt: Nach dem schwachen Frühjahr war die deutsche Wirtschaft im Sommer wieder leicht gewachsen. Unternehmen investierten dagegen deutlich weniger in Ausrüstungen wie Maschinen oder Fahrzeuge als im Vorquartal.

Zuletzt hatten Wirtschaftsforscher, aber auch die Bundesregierung ihre Wachstumserwartungen für die deutsche Wirtschaft gesenkt. So erwarten die fünf Wirtschaftsweisen 2015 nur noch ein Wachstum von 1,0 Prozent. Mit ihrer Prognose sind die Ökonomen noch pessimistischer als die Regierung. Diese hatte ihre Vorhersage vor kurzem zwar auch deutlich reduziert, für das kommende Jahr aber immerhin noch ein Plus von 1,3 Prozent in Aussicht gestellt.

Nach Veröffentlichung der Daten legten der heimische ATX und der deutsche Leitindex DAX weiter zu - der ATX etwas verhaltener als der DAX. Dieser baute seine Gewinne am Montag zeitweise auf über 9.800 Punkte aus. "Der erste ifo-Anstieg seit sechs Monaten ist erfreulich", sagte Helaba-Experte Ulrich Wortberg. "Positiv hervorzuheben sind die Erholungen der Geschäftserwartungen und der Lagebeurteilungen. Dies lässt auf eine Stabilisierung der konjunkturellen Entwicklung schließen." Hoffnungen auf weitere Lockerungsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) würden durch die Zahlen nicht forciert.

Der Ifo-Index gilt als wichtigster Frühindikator der deutschen Wirtschaft. Er wird monatlich durch die Befragung von rund 7000 Unternehmen aus Industrie, Einzel- und Großhandel sowie aus der Bauwirtschaft ermittelt.

/bgf/jsl/ag/zb

MÜNCHEN (dpa-AFX)

Weitere Links:

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!