Wirtschaftstimmung |
24.09.2013 16:50:31
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Ifo-Index hellt sich geringfügig auf
Selbst von einer Hängepartie um die Regierungsbildung würden sich die Unternehmen aus Sicht von Ifo-Experte Klaus Wohlrabe wohl nicht aus der Bahn werfen lassen. Sie würde zwar eine vorübergehende Planungsunsicherheit für die Unternehmen bedeuten, doch stünden derzeit keine Entscheidungen mit größerer Tragweite für die Wirtschaft an, sagte Wohlrabe der Nachrichtenagentur dpa. Die Wirtschaft warte jetzt das Ergebnis möglicher Koalitionsverhandlungen ab und werde sich dann ihre Meinung bilden. Ansonsten schauten die Unternehmen vor allem auf ihre eigenen Zahlen, sagte Wohlrabe. "Die Aufträge sind, wie sie sind."
EINZELHANDEL VOLLER ZUVERSICHT
Der Ifo-Index gilt als wichtigster Frühindikator der deutschen Wirtschaft und wird monatlich durch die Befragung von rund 7.000 Unternehmen aus Industrie, Einzel- und Großhandel sowie Bauwirtschaft ermittelt. Im September zeigten sich die Firmen mit ihrer aktuellen Lage etwas weniger zufrieden als noch im August, sie waren für die kommenden Monate aber zuversichtlicher. Entsprechend sank der Lage-Index von 112,0 Punkten auf 111,4 Punkte. Der Index für die Geschäftserwartungen verbesserte sich dagegen von 103,3 Punkten im August auf 104,2 Punkte.
In der Industrie ging es im September weiter aufwärts. Für die kommenden Monate kletterten die Erwartungen der Industrieunternehmen auf den höchsten Stand seit über zwei Jahren. "Auch vom Export werden weiterhin Impulse erwartet", erklärte Carstensen. Der Einzelhandel ist voller Zuversicht für die kommenden Monate, stellt Ifo fest.
VOLKSWIRTE ZEIGEN SICH OPTIMISTISCH
Die Baufirmen beurteilen zwar ihre derzeitige Lage etwas günstiger, blicken aber skeptischer in die kommenden Monate. Historisch betrachtet bleibe die Stimmung am Bau aber auf hohem Niveau, erklärte Carstensen.
Auch Volkswirte beurteilen die Ergebnisse optimistisch. "Die deutsche Konjunktur fährt auf Erholungskurs, die Geschäftserwartungen der Unternehmen hellen sich weiter auf", erklärte KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner. "Europa als Deutschlands wichtigster Exportmarkt ist nach einer sehr langen Durststrecke endlich auf dem Weg der Stabilisierung. Davon profitiert Deutschland. Das Wachstum kann 2014 sogar auf zwei Prozent klettern."
KRÄFTIGER AUFSCHWUNG UNWAHRSCHEINLICH
Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank verwies zudem auf die Erholung der US-Wirtschaft und die Aufhellung in China. "Dies lässt darauf schließen, dass die aktuelle Aufwärtsbewegung mit dem Zusatz "nachhaltig" versehen werden kann." Die deutschen Industrieverbände hätten sich zudem "überwiegend positiv zum Wahlausgang" geäußert, ergänzte Gitzel. Deshalb dürften "vom deutschen Urnengang auch zunächst keine schädlichen Wirkungen auf die Stimmung ausgehen".
Anlass für Euphorie gibt es allerdings aus Sicht von Ulrike Rondorf von der Commerzbank noch nicht. Zwar rechnet auch sie mit einer weiteren Konjunkturerholung. "Wir erwarten jedoch keinen kräftigen Aufschwung, denn bei den Investitionen ist angesichts der mageren Auftragseingänge immer noch keine durchgreifende Wende in Sicht", erklärte Rondorf./csc/DP/hbr
MÜNCHEN (dpa-AFX)

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