Stahleinkauf im Fokus 05.07.2016 11:25:40

Deutsches Kartellamt ermittelt wohl gegen Autofirmen

Bereits im Juni nahmen Ermittler unter anderem Büros bei Volkswagen, Daimler und BMW sowie bei den Zulieferern Bosch und ZF unter die Lupe, wie Sprecher der Konzerne am Dienstag bestätigten. Laut Bundeskartellamt gab es Durchsuchungen bei insgesamt sechs Unternehmen. Stahl ist der wichtigste Werkstoff in der Autoindustrie.

Insgesamt waren demnach 50 Mitarbeiter der Behörde mit Unterstützung von Polizei und Landeskriminalämtern im Einsatz. Es gebe einen Anfangsverdacht für einen Kartellrechtsverstoß. Ein Kartellamtssprecher wies in einer Stellungnahme aber ausdrücklich daraufhin, dass die Unschuldsvermutung gelte. Die "Schwäbische Zeitung" (Dienstag) hatte zuerst über die Durchsuchungen berichtet.

Weitere Details nannten weder die Behörde noch die betroffenen Firmen. Laut EU-Wettbewerbsrecht sind Absprachen unter Anbietern von Waren und Dienstleistungen sowie unter Abnehmern streng untersagt. Damit soll eine Preislenkung verhindert werden, die nicht vom freien Markt bestimmt wird. Sprechen sich Firmen doch ab, drohen hohe Geldbußen. Die Sprecher der Firmen betonten, bei den Untersuchungen kooperiere man mit den Behörden.

Auch in anderen Fällen hat die Branche mit Kartellbehörden zu tun: Großen europäischen Lastwagenbauern, darunter auch Daimler und der Volkswagen-Tochter Scania, droht wegen illegaler Preisabsprachen eine Milliardenstrafe. Auch gegen Zulieferer werden immer wieder Kartellstrafen verhängt.

/wdw/DP/stb

STUTTGART/BONN (dpa-AFX)

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