19.11.2014 19:42:31

Deutsche Telekom: "Kein Grund" für Verkauf des US-Geschäfts

   Von Simon Zekaria

   BARCELONA--Die Deutsche Telekom hat es offenbar nicht eilig mit einem Verkauf ihres US-Mobilfunkgeschäfts. Es gebe "keinen Grund" für die Telekom, die US-Tochter T-Mobile US zu verkaufen, sagte Konzernchef Timotheus Höttges auf einer Branchenkonferenz in Barcelona. Offen sei er dafür aber weiterhin.

   T-Mobile, zu 67 Prozent im Besitz der Deutschen Telekom AG, hat mit dem US-Rivalen Sprint monatelang über einen Zusammenschluss verhandelt. Sprint stieg jedoch im August aus den Gesprächen aus. Ein folgendes Angebot der französischen Iliad SA war der Telekom schließlich zu niedrig.

   "Gibt es einen Grund, das Geschäft zu verkaufen? Keinesfalls", sagte Höttges. Die Telekom habe alles Notwendige, um mit dem Geschäft Geld zu verdienen. Dennoch werde man die sich bietenden Gelegenheiten für einen Deal beobachten, um einen "Mehrwert" für das Geschäft zu erzeugen. "Dafür sind wir offen", sagte der Manager.

   Die Muttergesellschaft will die Geschwindigkeit, in der die US-Tochter Kunden gewinnt, beibehalten. Er habe noch nie einen solchen Turnaround im Telekommunikationssektor gesehen wie jenen in den USA, sagte Höttges.

   "Wir haben über die Jahre viel Geld in Spektrum und in das Netzwerk investiert - also haben wir Kapazitäten, die wir nutzen könnten", so der Manager weiter. Es sei dennoch ein schwieriger Markt für einen Herausforderer wie T-Mobile US.

   Den Markt teilten sich hauptsächlich zwei Anbieter auf, AT&T und Verizon. Kleinere Anbieter würden durch die regulatorischen Gegebenheiten nicht unterstützt. Es sei für einen Außenseiter nicht leicht, eine langfristige Perspektive aufzubauen.

   Die Deutsche Telekom werde sich auch weiterhin auf ihre europäischen Wurzeln konzentrieren, "unsere Basis ist Europa", sagte Höttges. "Wir gehen nicht nach Afrika, wir gehen nicht nach Südamerika, wir gehen nicht nach Asien."

   Anfang November musste die Deutsche Telekom einen Gewinnrückgang im dritten Quartal um 14 Prozent vermelden. Belastend wirkten sich vor allem hohe Investitionen in das US-Geschäft und den Heimatmarkt aus. Im abgelaufenen Quartal hat T-Mobile US 1,4 Millionen Vertragskunden hinzugewonnen. Zugleich hob das Unternehmen seinen Ausblick für den Kundenzuwachs im laufenden Jahr an.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   November 19, 2014 13:32 ET (18:32 GMT)

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