07.04.2015 09:07:47

Deutsche Staatskassen verbuchen 2014 Überschuss in Milliardenhöhe

   Von Andreas Plecko

   WIESBADEN (Dow Jones)--Der deutsche Staat hat im Jahr 2014 nach der Kassenstatistik einen Überschuss von 6,4 Milliarden Euro verbucht. Im Jahr 2013 hatten die Kern- und Extrahaushalte noch ein kassenmäßiges Finanzierungsdefizit von 7,2 Milliarden Euro ausgewiesen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete, wurde in den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen für das Jahr 2014 ein Finanzierungsüberschuss von 18,0 Milliarden Euro berechnet, der auch maßgeblich für die sogenannte Maastrichtquote ist. Die beiden Statistiken werden nach unterschiedlichen Methoden erstellt.

   Im Jahr 2014 erzielte der Bund einen Finanzierungsüberschuss von 2,3 Milliarden Euro, im Vorjahr hatte der Bund noch ein Finanzierungsdefizit von 12,9 Milliarden Euro verzeichnet. Die Länder erreichten 2014 einen Überschuss in Höhe von 1,6 Milliarden Euro nach einem Defizit von 0,6 Milliarden Euro im Jahr 2013.

   Umgekehrt verhielt sich die Situation bei den Gemeinden und Gemeindeverbänden: Während sie im Vorjahr noch einen Überschuss von 1,5 Milliarden Euro erzielt hatten, belief sich das kommunale Defizit im Jahr 2014 auf 0,7 Milliarden Euro.

   Bei der Sozialversicherung verminderte sich der Finanzierungsüberschuss im Jahr 2014 auf 3,0 Milliarden Euro (plus 4,7 Milliarden Euro im Jahr 2013). Dies ist vor allem durch das Finanzierungsdefizit bei der gesetzlichen Krankenversicherung einschließlich Gesundheitsfonds in Höhe von 2,4 Milliarden Euro bedingt (plus 1,6 Milliarden Euro im Jahr 2013).

   Die Einnahmen der öffentlichen Haushalte erhöhten sich im Jahr 2014 gegenüber dem Vorjahr um 3,7 Prozent auf 1.245,9 Milliarden Euro. Maßgeblich hierfür war der Anstieg der Einnahmen aus Steuern und steuerähnlichen Abgaben um 3,8 Prozent auf 1.091,4 Milliarden Euro.

   Die Einnahmen aus Steuern und steuerähnlichen Abgaben erhöhten sich beim Bund um 3,8 Prozent, bei den Ländern um 4,4 Prozent sowie bei den Gemeinden und Gemeindeverbänden um 3,5 Prozent. Die zu den steuerähnlichen Abgaben zählenden Beitragseinnahmen der Sozialversicherung stiegen um 3,7 Prozent.

   Die Ausgaben erhöhten sich im Jahr 2014 gegenüber dem Vorjahr um 2,6 Prozent auf 1.239,7 Milliarden Euro. Im Einzelnen stiegen die Personalausgaben um 4,6 Prozent auf 254,9 Milliarden Euro. Die Ausgaben für den laufenden Sachaufwand erhöhten sich um 4,9 Prozent auf 338,2 Milliarden Euro und die Ausgaben für soziale Leistungen um 3,0 Prozent auf 397,7 Milliarden Euro. Die Sachinvestitionen nahmen kräftig um 8,7 Prozent auf 47,1 Milliarden Euro zu.

   Demgegenüber waren die Ausgaben für den Beteiligungserwerb (minus 25,5 Prozent), für Darlehensgewährungen (minus 13,7 Prozent) und für Zinsen (minus 14,1 Prozent) stark rückläufig.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/apo/sha

   (END) Dow Jones Newswires

   April 07, 2015 02:37 ET (06:37 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 02 37 AM EDT 04-07-15

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!