Ab Januar 2104 15.11.2013 09:10:35

Deutsche Post will Briefporto auf 0,60 Euro erhöhen

Ab Januar will die Post 60 Cent für Standardbriefe verlangen. Damit dieser Plan aber umgesetzt werden kann, muss die Bundesnetzagentur zustimmen.

   Die Aussichten auf eine Bewilligung sind aber gut. Erst vor wenigen Wochen hatte die Regulierungsbehörde den Weg für kräftige und schnellere Erhöhungen geebnet. Nach Angaben der Post entscheidet die Behörde innerhalb von 14 Tagen. Die Preise für andere nationale Briefe und für Postkarten sollen unverändert bleiben. Für Einschreiben und einige internationale Sendungen sind indes leichte Erhöhungen geplant.

   Die Deutsche Post begründete am Freitag den erneuten Erhöhungsantrag mit gestiegenen Kosten und einem schwierigen Marktumfeld. Sinkende Sendungsmengen und fortlaufend steigende Sach- und Personalkosten würden Erhöhungen erfordern, um das Qualitätsniveau der Dienstleistungen in Deutschland zu erhalten.

   Möglich wurden künftige Preiserhöhungen durch eine neue Berechnungsformel, mit der die Post mehr Spielraum für Preiserhöhungen hat. Wettbewerber und Verbraucherschützer hatten zwar Zeit, sich zu dieser Veränderung zu äußern. Ein Umdenken bei der Behörde hat dies offenbar aber nicht verursacht. Die Bundesnetzagentur blieb bei ihren Vorgaben.

   Die Deutsche Post darf die Preise für ihre Produkte nicht selbst bestimmen, sondern muss sie von der Bundesbehörde genehmigen lassen. Die Regulierungsbehörde legt die Preise für Karten und Briefe traditionell nach dem sogenannten Price-Cap-Verfahren fest. Grundlage der Berechnung sind die Inflationsrate und die sogenannte Produktivitätsrate. Letztere bezeichnet die Einsparungen, die der ehemalige Monopolist und Marktführer beispielsweise durch technische Verbesserungen erreichen kann.

   Die Bundesnetzagentur hatte bei einer Überprüfung der Berechnungsformelt festgestellt, dass die Deutsche Post in den kommenden Jahren ihre Produktivität nicht mehr so kräftig steigern kann wie früher und reduzierte den entsprechenden Produktivitätsfaktor von 0,6 auf 0,2 Prozent. "Die den Briefmarkt beeinflussende Digitalisierung und der allgemeine Rückgang der Briefsendungen im Privatbereich schränken den Spielraum der Post ein, Produktivitätserhöhungen zu realisieren", begründete die Behörde damals ihre Einschätzung. Das neue Preisniveau, das die Deutsche Post anstreben kann, errechnet sich aus der Differenz der Inflations- und der Produktivitätsfortschrittsrate.

   DJG/kib/kla

   Dow Jones Newswires

Von Kirsten Bienk

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